Mitbegründer eines Waadtländer Start-ups in Mailand verhaftet
Ein Mitbegründer eines Schweizer Start-ups wird beschuldigt, US-Technologie illegal in den Iran exportiert zu haben.

Ein iranischer Staatsbürger, Mitbegründer eines im Innovationspark der EPFL in Lausanne registrierten Start-up-Unternehmens, ist am Montag auf Ersuchen der USA in Mailand festgenommen worden. Das US-Justizministerium wirft ihm vor, zusammen mit einem Komplizen über eine Scheinfirma in der Schweiz illegal US-Technologie in den Iran exportiert zu haben.
«Heute hat das Justizministerium Anklage erhoben und unsere ausländischen Partner haben Herrn A. in Haft genommen, den wir beschuldigen, sensible Technologie geliefert zu haben, die vom iranischen Militär benutzt wurde, um Anfang des Jahres drei US-Soldaten in Jordanien zu töten», sagte Generalstaatsanwalt Merrick B. Garland.
Die Beschuldigungen gegen die Verdächtigen
Demnach ist der 38-Jährige der Gründer und Direktor der iranischen Firma San'at Danesh Rahpooyan Aflak Co. (SDRA). Diese Firma stellt Navigationsmodule her, die im militärischen Drohnenprogramm der Islamischen Revolutionsgarden verwendet werden. Die USA betrachten die Revolutionsgarden als terroristische Organisation.
In diesem Zusammenhang wurde auch ein 42-jähriger iranisch-amerikanischer Doppelbürger festgenommen. Er ist derzeit bei einem Mikroelektronikhersteller mit Sitz in Massachusetts angestellt und hatte zuvor eine Firma für tragbare Sensoren gegründet.
Er soll sich mit dem 38-Jährigen verschworen haben, um die US-Sanktionen zu umgehen und den Iran – insbesondere die Firma SADR – mit US-Gütern, Dienstleistungen und Technologien zu beliefern. Aufgrund der US-Gesetze, die Exporte in den Iran beschränken.
Scheinfirma in der Schweiz gegründet
Habe der jüngere der Beiden eine Scheinfirma in der Schweiz gegründet, die Illumove SA. Über dieses Waadtländer Start-up-Unternehmen schlossen die beiden Komplizen einen Vertrag «zur Entwicklung eines Mechanismus zur Bewertung elektronischer Komponenten», die von diesem US-Unternehmen hergestellt wurden.
Anschliessend «sorgten sie dafür, dass Güter, Dienstleistungen und Technologien US-amerikanischen Ursprungs über Illumove in den Iran transferiert wurden».
Am 28. Januar wurden bei einem Drohnenangriff auf einen US-Stützpunkt in Jordanien drei US-Soldaten getötet und mehr als 40 verletzt. Laut FBI war das Navigationssystem des Fluggeräts von der SDRA hergestellt worden. Illumove wurde 2019 gegründet und auf einer Webseite registriert.