Mindestlohn am Bau steigt für mehr als 200'000 Arbeiter
Der Weg für höhere Mindestlöhne auf dem Bau in Deutschland ist frei. Knapp ein Viertel der Angestellten soll davon profitieren.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Mindestlohn in Deutschland geht in der Baubranche nach oben.
- Rund ein Viertel der bundesweiten Bauangestellten können davon profitieren.
Am Freitag stimmten in Berlin die Arbeitgeber für den Schlichterspruch, der im Dezember zwischen den Tarifparteien erreicht worden war. Von den neuen Mindestlöhnen profitieren nach Gewerkschaftsangaben mehr als 200 000 der bundesweit rund 820 000 Bau-Beschäftigten.
Mindestlohn für Hilfsarbeit steigt
Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe sowie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie hatten sich mit der IG BAU auf steigende Lohnuntergrenzen verständigt. Demnach klettert der Mindestlohn für Hilfsarbeiten von April an um 35 Cent auf 12,55 Euro pro Stunde.
Der Mindestlohn für Facharbeiter in Westdeutschland und Berlin erhöht sich dann um 20 Cent auf 15,40 Euro beziehungsweise 15,25 Euro. In den ostdeutschen Flächenländern gibt es diesen Facharbeiter-Mindestlohn am Bau nicht.
Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt hatte jüngst bereits für den Schlichterspruch gestimmt. «Damit sind die Lohn-Stoppschilder nach unten gesetzt», sagte der Bundesvorsitzende Robert Feiger.
Die neuen Mindestlöhne sind bis Ende 2020 gültig. Laut IG BAU wird etwa jeder fünfte Bauarbeiter nach dem branchenspezifischen Mindestlohn bezahlt. Die meisten Beschäftigten bekommen mehr Geld: Die Stundenlöhne in den tarifgebundenen Bau-Betrieben beginnen bei 13,77 Euro im Osten und 16,54 Euro in Westdeutschland.