Nach dem Willen des tschechischen Präsidenten Zeman wird sein Land die Botschaft in Israel schon bald von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen.
Milos Zeman
Milos Zeman, tschechischer Staatspräsident. (Archivbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Milos Zeman will eine Verlegung der tschechischen Botschaft in Israel.
  • Anstatt in Tel Aviv soll sie neu in Jerusalem sein.

Der tschechische Präsident Milos Zeman hat sich in einer Rede vor der Knesset in Israel nachdrücklich für eine Verlegung der Botschaft seines Landes von Tel Aviv nach Jerusalem ausgesprochen. «Ich bin leider kein Diktator, aber ich verspreche, alles dafür zu tun, diesen dritten Schritt zu realisieren», sagte er am Montag laut der Agentur CTK im israelischen Parlament. Als erste Schritte dafür nannte er die bereits erfolgte Eröffnung eines Honorarkonsulats sowie eines tschechischen Kulturzentrums in Jerusalem.

Zeman hat als Präsident weitgehend repräsentative Aufgaben. Die Regierung in Prag unter Ministerpräsident Andrej Babis hat bislang zurückhaltend auf den Vorstoss des 74-Jährigen reagiert. Im Mai hatten die USA trotz internationaler Kritik ihre Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt.

Zeman äusserte sich bei seinem Besuch in Israel skeptisch zu der von der EU befürworteten Zweistaatenlösung im Nahen Osten. Er nehme den Gazastreifen nicht als unabhängigen Staat wahr, denn die Hamas sei für ihn kein Staatsvertreter, sondern eine terroristische Vereinigung, sagte er vor Journalisten. Der Gazastreifen wird von der radikal-islamischen Hamas kontrolliert, steht aber formal unter Verwaltung der Palästinensischen Autonomiebehörde.

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