Bei einem Besuch des tschechischen Präsidenten Milos Zeman in der Kleinstadt Kojetin äusserte er sich über nicht arbeitende Romas. Dies stösst auf Kritik.
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Tschechiens Präsidenten Milos Zeman hält eine Rede. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Tschechien leben Schätzungen zufolge 200'000 bis 300'000 Romas.
  • Die Romas kämpfen in Tschechien mit Vorurteilen und Intoleranz.

Das Europäische Zentrum für Roma-Rechte (ERRC) hat jüngste Äusserungen des tschechischen Präsidenten Milos Zeman als rassistisch kritisiert. «Unverhohlene Hassrede» und «rassistische Aufwiegelung» hätten keinen Platz in der Europäischen Union, merkte ERRC-Präsident Dorde Jovanovic in einem am Montag veröffentlichten offenen Brief an den 74-Jährigen an.

«Ich bin sicherlich kein Freund des Kommunismus, aber im Kommunismus mussten die Roma arbeiten», hatte Zeman der Agentur CTK zufolge bei einem Besuch der Kleinstadt Kojetin vor wenigen Tagen gesagt. Wer damals Arbeit verweigert habe, sei geohrfeigt worden oder ins Gefängnis gekommen.

Das ERRC mit Sitz in Budapest kritisierte in diesem Zusammenhang auch die in Tschechien weit verbreitete Diffamierung von Roma als sogenannte «sozial nicht Anpassbare». Die Bezeichnung, die Vorurteile und Intoleranz zementiere, habe inzwischen sogar Eingang in den Schriftverkehr der Behörden gefunden.

In Tschechien leben Schätzungen zufolge 200'000 bis 300'000 Angehörige der Minderheit. Obwohl die Roma dort seit Jahrhunderten zu Hause sind, leiden sie nach Einschätzung des Uno-Ausschusses für die Beseitigung der Rassendiskriminierung unter sozialer und wirtschaftlicher Ausgrenzung.

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