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Millionenstrafe für Billig-Airlines in Spanien

Keystone-SDA
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Spanien,

Die spanische Regierung bestraft vier Billig-Airlines mit Geldstrafen von insgesamt über 150 Millionen Euro wegen unzulässiger Praktiken.

Der irischen Billig-Fluggesellschaft Ryanair spürt gleich an mehreren Fronten Gegenwind. (Archivbild)
Ryanair, EasyJet, Vueling und Volotea wurden mit insgesamt 150 Millionen Euro wegen unzulässiger Praktiken bestraft. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/DPA/SOEREN STACHE

Viele Flugpassagiere ärgern sich, wenn sie für die Mitnahme von Handgepäck in der Kabine zusätzlich in den Geldbeutel greifen müssen. Eine Entscheidung der linken Regierung in Spanien wird sie freuen. Die spanische Regierung hat vier sogenannte Billig-Airlines wegen der Zusatzkosten für die Mitnahme von Handgepäck und anderer als unzulässig bewerteten Praktiken nach Medienberichten mit Geldstrafen von insgesamt gut 150 Millionen Euro belegt.

Betroffen seien die Gesellschaften Ryanair, EasyJet, Vueling und Volotea. Dies berichteten der staatliche Fernseh-Sender RTVE und andere Medien am Freitag unter Berufung auf das zuständige Ministerium für Soziale Rechte und Verbraucherschutz in Madrid. Die linke Regierung bestätigte diese Informationen, wollte aber zunächst keine Details nennen.

Strafe als «historisch» betitelt

Medien und der spanische Verbraucherschutzverein Facua, auf dessen Anzeige hin das Ministerium im vorigen Sommer Sanktionsverfahren eingeleitet hatte, bezeichneten die Strafe als «historisch». «Genau dafür setzen wir uns ein, um Betrug und illegalen Praktiken ein Ende zu setzen», sagte Facua-Generalsekretär Rubén Sánchez vor Journalisten in Sevilla. «Zum ersten Mal in unserer Geschichte können wir sagen, dass wir auch mit der Höhe einer Geldstrafe zufrieden sind», betonte er.

Der spanische Verband ALA, der nach eigenen Angaben mehr als 60 im EU-Land tätige Airlines vertritt, kritisierte die Entscheidung, die in der Praxis einem Verbot der von einigen Fluggesellschaften erhobenen Handgepäckgebühren gleichkommt. Das werde den Verbrauchern schaden. Vor allem «den 50 Millionen Passagieren, die kein Handgepäck in der Kabine mit sich führen», hiess es in einer Mitteilung.

«Den Passagieren wird die Möglichkeit genommen, für genau das zu zahlen, was sie brauchen.» Die Ermittlungen wegen verschiedener umstrittener Praktiken waren aufgenommen worden, nachdem mehrere Low-Cost-Airlines ihre Handgepäckregeln verschärft hatten.

Verstoss gegen spanisches Gesetz

Nach Ansicht des Ministeriums verstösst dies gegen das spanische Gesetz, weil Leistungen, die traditionell im Ticketpreis inbegriffen waren, nun gesondert in Rechnung gestellt wurden. Und auch weil bei Werbung nur auf den Preis vor Zahlung zusätzlicher Kosten verwiesen wurde. Die Airlines könnten sich aufgrund der angebotenen Niedrigpreise besser positionieren, hatte das Ministerium im Sommer vergangenen Jahres mitgeteilt.

Die Ermittlungen richteten sich auch gegen andere Praktiken wie Aufpreise für Sitzplatzreservierungen. Vor allem für Begleiter von Personen, die minderjährig oder hilfsbedürftig seien. Gegen die Entscheidung des Ministeriums kann Einspruch erhoben werden. ALA schliesse zudem gerichtliche Schritte nicht aus, berichtete RTVE unter Berufung auf den Airline-Verband.

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