Milliardenschwere Bankenfusion in Italien auf der Zielgeraden
Der Widerstand von UBI gegen die Übernahme durch den Konkurrenten Intesa scheint zu schwinden. Bis vor kurzem hatte sich UBI dagegen gewehrt.

Das Wichtigste in Kürze
- Die italienische Grossbank Intesa ist offenbar auf Erfolgskurs mit der Übernahme von UBI.
- Job-Garantien für UBI-Angestellte haben die Kehrtwende in den Verhandlungen eingeläutet.
- Die Übernahme hängt davon ab, dass Intesa mindestens 50 Prozent der UBI-Aktien bekommt.
Die italienische Grossbank Intesa hat mit ihrer milliardenschweren Übernahmeofferte für die UBI Banca offenbar Erfolg. Die Aktionärsvereinigung CAR gab ihren erbitterten Widerstand auf und kündigte am Dienstag an, Intesa ihren 19-prozentigen Anteil anzudienen. Durch die Fusion der beiden italienischen Geldhäuser entstünde die siebtgrösste Bank der Euro-Zone. Die 4,1 Milliarden Euro schweren Offerte hängt davon ab, dass Intesa mindestens 50 Prozent an der Bank aus Bergamo erhält.

Per Montagabend hatte sich Intesa bereits 43,5 Prozent gesichert. Insider zeigten sich zuversichtlich, dass Intesa bis zum Auslaufen der Offerte am Donnerstag mindestens 70 Prozent der Anteile bekommen werde. Bei Überschreiten der Zwei-Drittel-Schwelle kann Intesa bei der UBI Banca durchregieren und alle Einsparpotenziale heben.
Intesa wehrte sich lange gegen die Übernahme
Die Bank aus Bergamo ist vor allem im wirtschaftsstarken Norden Italiens aktiv, wo vorwiegend vermögendere Kunden sitzen. Sie hat sich erbittert gegen eine Übernahme gewehrt und die Mitte Juli erhöhte Offerte der Turiner Rivalin als unzureichend bezeichnet. Die Aktionäre erhalten je UBI-Aktie 1,7 Intesa-Anteilsscheine sowie 57 Cent in bar.
Die Aktionärsvereinigung CAR, die die Offerte lange Zeit als feindlich kritisiert hatte, begründete ihre Kehrtwende mit Jobgarantien für UBI-Mitarbeiter. Mehrere CAR-Mitglieder, die zusammen 10,9 Prozent der UBI-Anteile halten, hatten schon zuvor angekündigt, ihre Anteile an Intesa anzudienen.