Der belarussische Machthaber Lukaschenko droht damit, Flüchtlinge aus dem Nahen und Mittleren Osten über die Grenzen in die benachbarten EU-Länder zu lassen. Dort sind sie aber nicht willkommen.
Migranten Lettland
Neu errichtetes Flüchtlingslager im litauisch-belarussischen Grenzgebiet. Foto: Mindaugas Kulbis/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen Hunderter illegaler Migranten an der Grenze zu Belarus hat Lettland in Teilen des Landes den Notstand ausgerufen.

Er gilt bis zum 10. November für mehrere Regionen im Südosten und Süden des Landes in der Nähe zu Belarus. Das beschloss die Regierung in der Hauptstadt Riga.

Der Agentur BNS zufolge wird der Grenzschutz damit ermächtigt, illegal aus dem Nachbarland Belarus eingereiste Migranten zurückzuschicken - notfalls auch mit Gewalt.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat in der Vergangenheit offen damit gedroht, als Reaktion auf die gegen sein Land verhängten EU-Sanktionen Menschen aus Ländern wie dem Irak, Afghanistan oder Syrien über die Grenze zu lassen. Besonders viele illegale Grenzübertritte gab es in Litauen, wo die Regierung bereits den Notstand verhängt hat, um schneller reagieren zu können.

Der Agentur zufolge wurden in Lettland allein in den vergangenen vier Tagen 283 Menschen wegen illegalen Grenzübertritts festgenommen. Mehr als 340 seien es in den vergangenen Monaten insgesamt gewesen. Die EU erwägt weitere Sanktionen gegen Lukaschenko - auch, weil der Machthaber Migranten für politische Zwecke ausnutze.

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