Wolodymyr Selenskyj ist am Samstag in Rom empfangen worden. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sicherte ihm weitere Unterstützung im Ukraine-Krieg zu.
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Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Rom. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist heute Samstag zu Besuch in Rom.
  • Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sicherte ihm weiter Hilfe im Ukraine-Krieg zu.
  • Im Vatikan wurde Selenskyj zudem von Papst Franziskus empfangen.
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Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat der Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriff «so lange es nötig ist und darüber hinaus» Unterstützung zugesichert. Das betonte die Politikerin am Samstag nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, den sie als «meinen Freund» bezeichnete.

Sie meine damit auch militärische Hilfe, die nötig sei, um einen Frieden zu erreichen. Kiew müsse in Verhandlungen eine starke Position haben, «denn ein Frieden kann nicht auf eine Kapitulation folgen, das wäre ein gefährlicher Frieden für Europa».

«Russland hat kein Interesse an Frieden»

Meloni unterstrich, dass sie einen Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union sehr unterstütze. Kiew kämpfe nämlich nicht nur für sich, sondern auch für den Rest Europas, «für uns alle», sagte Meloni. Die Ukraine hofft, noch in diesem Jahr mit konkreten EU-Beitrittsverhandlungen beginnen zu können.

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Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schütteln sich bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Rom die Hände. - keystone

Selenskyj bedankte sich bei Italien für die Hilfe, sowohl bilateral als auch als Teil der internationalen Gemeinschaft. Die vielen ukrainischen Flaggen, die er auf den Strassen Roms gesehen habe, hätten ihn bewegt, sagte er. Sein Land wolle den Frieden und habe dafür auch einen Plan vorgeschlagen. «Aber Russland hat darauf mit Raketen geantwortet. Russland hat kein Interesse an Frieden.»

Darüber hinaus sagte er, dass 200'000 Kinder aus ukrainischen Gebieten verschleppt worden seien. Er lud Politiker aus Italien ein, die Ukraine zu besuchen, um sich selbst ein Bild zu machen von dem, was Kremlchef Wladimir Putin durch seinen Angriffskrieg anrichte.

Besuch im Vatikan

Nach Begegnungen mit Regierungsvertretern ist Selenskyj für ein Treffen mit Papst Franziskus in den Vatikan gereist. Das Treffen wurde mit Spannung erwartet: Der Papst betont immer wieder, jede Gelegenheit ergreifen zu wollen, um für Frieden in der Ukraine zu werben.

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj trifft im Vatikan Papst Franziskus. - sda - Keystone/Vatican Media/-

Der 86-jährige Pontifex erinnert zwar regelmässig an das Leid der Menschen in der Ukraine. Den Angreifer Russland nennt er bei solchen Gelegenheiten zumeist allerdings nicht. Er hatte sich mehrmals zu einer Reise nach Kiew bereit erklärt – allerdings nur unter der Bedingung, dann auch nach Moskau reisen zu können.

Selenskyj hat Papst Franziskus aufgefordert, Russlands Verbrechen gegen die Ukraine zu beurteilen. Dies berichtete der Politiker am Samstag bei Twitter nach einer rund 40-minütigen Audienz beim Oberhaupt der katholischen Kirche. «Opfer und Aggressor können nicht gleichgesetzt werden», so Selenskyj.

Zuvor betonte der Pontifex bei einer Ansprache vor neuen ausländischen Botschaftern am Heiligen Stuhl die Neutralität des Vatikans. Diese verleihe dem Heiligen Stuhl ein «gewisses Ansehen in der internationalen Gemeinschaft, das es ihm ermöglicht, bei der Lösung von Konflikten» besser mitzuhelfen, sagte er.

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