Mehr Schutz nach Angriff auf jüdischen Gemeindepräsidenten in Graz

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Österreich,

In Österreich wurde eine jüdische Gemeinde Opfer von Antisemitismus. Die Regierung hat bereits mehr Polizeischutz angekündigt.

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Die Sicherheitsmassnahmen für Minderheiten werden in Zukunft durch den Kanton Luzern finanziell unterstützt. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die jüdische Gemeinde in Graz (Ö) wurde Opfer von antisemitischen Angriffen.
  • Die Regierung hat nun mehr Polizeischutz für jüdische Einrichtungen angekündigt.

Nach Angriffen auf den Präsidenten der jüdischen Gemeinde Graz und die dortige Synagoge hat die österreichische Regierung mehr Polizeischutz für jüdische Einrichtungen zugesagt.

Der Präsident der jüdischen Gemeinde Graz, Elie Rosen, war am Samstagabend vor dem jüdischen Gemeindehaus von einem Mann mit einem Holzprügel attackiert worden. Rosen blieb unverletzt. Der Täter floh.

Synagoge beschmiert

Rosen sagte der Nachrichtenagentur APA, er sei bei seiner Ankunft vor dem Gemeindezentrum auf einen Mann auf einem Fahrrad aufmerksam geworden, der einen Stein in der Hand gehalten habe. Als er ihn gefragt habe, was er vorhabe, sei der Mann mit einem Prügel auf ihn losgegangen.

In der Nacht zum Samstag waren ein Fenster des Gemeindezentrums eingeschlagen und mehrere weitere beschädigt worden. Bereits am Mittwoch war die Synagoge in Graz mit pro-palästinensischen Parolen beschmiert worden. Rosen sagte österreichischen Medien in dieser Woche, Graz habe es zunehmend mit linkem und israelfeindlichem Antisemitismus zu tun.

Van der Bellen verurteilt Angriff

Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen verurteilte die Attacke auf Rosen und die Schmierereien an der Synagoge. «Judenhass und Antisemitismus haben keinen Platz in unserer Gesellschaft. Meine Solidarität gilt allen in Österreich lebenden Jüdinnen und Juden», schrieb er im Kurzbotschaftendienst Twitter. Bundeskanzler Sebastian Kurz zeigte sich «erschüttert». Er versprach eine rasche Suche nach dem Täter.

Im vergangenen Jahr waren in Österreich 550 antisemitische Vorfälle gemeldet worden. Fast die Hälfte von ihnen ging nach offiziellen Angaben von Rechtsextremen aus.

Die Jüdische Synagoge in Graz wurde in der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 zerstört. Nach mehr als 70 Jahren wurde die wiedererrichtete Synagoge im November 2000 auf den übrig gebliebenen Mauern am ursprünglichen Standort wiedereröffnet. Die jüdische Gemeinde in Österreichs zweitgrösster Stadt hat 150 Mitglieder.

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