In Europa wurden mehrerer Fälle von Affenpocken festgestellt. Das Virus wird bei sexuellem Kontakt oder von Tieren übertragen.
Grossbritannien Virus
In Grossbritannien sind Fälle mit einem neuen Virus aufgetreten. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mehrere Länder in Europa und Nordamerika melden Fälle von Affenpocken oder Verdachtsfälle.
  • Die Symptome sind Ausschlag, Fieber, Schüttelfrost und Muskelschmerzen.
  • Die meisten Betroffenen sind bisexuelle oder schwule Männer.

Das deutsche Robert-Koch-Institut (RKI) hat wegen mehrerer Fälle von Affenpocken in Europa zur Wachsamkeit aufgerufen. Reiserückkehrer aus Westafrika sowie Männer, die sexuellen Kontakt mit Männern haben, sollten bei ungewöhnlichen Hautveränderungen «unverzüglich eine medizinische Versorgung aufsuchen», teilte das RKI am Mittwoch mit.

Erst am Mittwoch hatten die Behörden in Spanien und Portugal rund 40 neue Verdachtsfälle gemeldet. Zu den Symptomen der Affenpocken beim Menschen gehören ein Ausschlag, der oft im Gesicht beginnt und dann auf andere Körperteile übergreift, Fieber, Muskelschmerzen und Schüttelfrost.

affenpocken
Diese vom Robert Koch-Institut (RKI) zur Verfügung gestellte elektronenmikroskopische Aufnahme zeigt das Affenpockenvirus. - Andrea Männel/RKI/dpa

Die meisten Menschen erholen sich innerhalb mehrerer Wochen von der Krankheit. Üblicherweise wird die Krankheit durch engen Kontakt mit infizierten Tieren wie Nagetieren und Affen übertragen und ist vor allem in Zentral- und Westafrika verbreitet.

Wie die Gesundheitsbehörden von Madrid mitteilten, haben sie «23 mögliche Fälle von Affenpocken» festgestellt. Obwohl Affenpocken normalerweise durch die Luft übertragen werden, hätten sich die Patienten allesamt durch sexuelle Aktivitäten angesteckt.

Auch Fälle von Affenpocken in Nordamerika

Dabei handelte es sich zumeist um schwule Männer, aber nicht immer. Auch in der Region um Lissabon entdeckten die Behörden 20 Verdachtsfälle, vor allem bei jungen Männern.

Zuvor hatten die britischen Behörden mehrere Fälle registriert. Dabei handelte es sich meist um schwule oder bisexuelle Männer. Bei den jüngsten vier Fällen konnte allerdings keine direkte Verbindung zu drei früher erkannten Infizierten festgestellt werden, was den Verdacht einer weiteren Verbreitung als bislang bekannt nährt.

Wie kanadische Medien am Mittwoch berichteten, untersuchen die Behörden in der Metropole Montréal ebenfalls mehr als ein Dutzend Verdachtsfälle von Affenpocken. Diese seien von auf sexuell übertragbare Infektionen spezialisierten Kliniken gemeldet worden.

Auch die USA stellten bei einem kürzlich aus Kanada zurückgekehrten Erwachsenen Affenpocken fest. Die US-Gesundheitsbehörde CDC betonte, dass «jeder Mensch, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung, die Affenpocken verbreiten kann».

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