Mehr Drogentote in Deutschland
1990 Menschen starben 2022 in Deutschland an den Folgen der Konsumierung illegaler Drogen. Das sind mehr als im Vorjahr.

Das Wichtigste in Kürze
- 2022 starben in Deutschland 1990 Menschen an den Folgen des Missbrauchs illegaler Drogen.
- Das sind 164 mehr als noch im Jahr 2021.
- Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung nannte die Zahlen «alarmierend».
Die Zahl der Drogentoten in Deutschland ist weiter gestiegen. Im vergangenen Jahr starben nach Angaben des Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Burkhard Blienert, 1990 Menschen an den Folgen des Missbrauchs illegaler Drogen. Das waren 164 mehr als im Jahr davor.
Der SPD-Politiker gab die Zahlen am Donnerstag in Berlin bekannt und nannte sie «schockierend und alarmierend». «Sucht ist eine Krankheit, kein Stigma. Suchtkranke Menschen dürfen nicht länger ausgegrenzt werden. Deshalb müssen wir über Drogenkonsum, über eine bessere Suchthilfe und mehr Prävention sprechen», sagte Blienert.
Anstieg seit 2012
Den Angaben zufolge gab es in den vergangenen Jahren einen kontinuierlichen Anstieg. 2012 waren es demnach noch 944 Menschen, die an den Folgen des Konsums illegaler Substanzen gestorben sind.
Haupttodesursachen waren demnach 2022 weiterhin Opioide (1194 Todesfälle) – dazu zählen Heroin, Morphin, Methadon oder etwa das Schmerzmittel Fentanyl. Todesursächlich seien vielfach auch die Langzeitfolgen des Drogenkonsums (663 Fälle).
Einen Anstieg der Todesfälle gab es auch durch sogenannte polyvalente Vergiftungen, also durch Mischkonsum verschiedener Drogen. Hier werden vor allem Kokain, Crack, Amphetamine und psychoaktive Medikamente genannt. Die meisten der im Schnitt knapp 41 Jahre alten Todesopfer waren Männer (1648).