Wegen Corona haben im letzten Jahr Millionen die Impfung gegen Masern nicht erhalten. Das geht aus einer WHO-Analyse hervor.
Masern
Auf dem Körper des 7-jährigen Mädchens aus dem Kanton Schwyz hat sich der typische rote Masernausschlag verbreitet. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • 22 Millionen Kinder wurden im letzten Jahr nicht gegen die Masern geimpft.
  • Das letzte Jahr habe laut WHO das Risiko Masern-Ausbrüche deutlich erhöht.

Weil die Corona-Pandemie vielerorts das Gesundheitspersonal völlig eingebunden hat, haben 2020 weltweit 22 Millionen Kleinkinder keine Erstimpfung gegen Masern erhalten. Das geht aus einer Analyse der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der US-Gesundheitsbehörde (CDC) hervor. Das Coronajahr 2020 hat das Risiko verheerender Masern-Ausbrüche deutlich erhöht.

Weltweit hätten im vergangenen Jahr 22 Millionen der entsprechenden Kleinkinder keine Erstimpfung gegen Masern erhalten. Das sind drei Millionen mehr als im Jahr davor. Das berichteten WHO und CDC am Mittwoch.

Eine nötige zweite Dosis für den vollständigen Impfschutz erhielten 2020 demnach nur 70 Prozent der Kinder. Um Ausbrüche gänzlich zu verhindern, müssten laut WHO weltweit gesehen 95 Prozent der Menschen vollständig geimpft sein.

Masern
Millionen Kinder wurden nicht gegen Masern geimpft. - Keystone

Zurückzuführen sei die Entwicklung auf coronabedingte Ausgangsbeschränkungen in vielen Ländern. Die Zahl der gemeldeten Fälle ging deutlich zurück, doch gehen WHO und CDC davon aus, dass die Zahlen vielerorts nicht oder nur unzureichend erhoben wurden. Geplante Impfkampagnen in 23 Ländern hätten verschoben werden müssen.

Weltweit infizierten sich 7,5 Millionen Menschen mit Masern

Nach Schätzungen infizierten sich weltweit etwa 7,5 Millionen Menschen mit Masern. Weltweit wurden 2020 rund 60'000 Todesfälle durch Masern gemeldet. Weiteren Schätzungen zufolge haben Masern-Impfkampagnen in den vergangenen 20 Jahren mehr als 30 Millionen Todesfälle weltweit verhindert. In Deutschland wurden 2020 nur 76 Masern-Fälle gemeldet, 2018 und 2019 waren es jeweils noch über 500.

Masern ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die sich durch Tröpfchen, etwa beim Husten oder Niesen verbreitet. Sie geht mit Fieber und Erklärungssymptomen und Hautausschlag einher. Mögliche Komplikationen sind Mittelohr- und Lungenentzündungen oder eine Gehirnentzündung, die zum Tod führen kann.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

CoronavirusTodWHOMasern