Maria Furtwängler über Qualen am roten Teppich
Schaulaufen auf dem roten Teppich - das verheisst Glanz, Glamour und Blitzlichtgewitter. Ein grosser Spass ist das aber nicht immer.

Das Wichtigste in Kürze
- Schauspielerin Maria Furtwängler (53) geht am roten Teppich öfter durch die Hölle.
«Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie viele Abende vollkommen davon dominiert waren, dass meine Füsse mir so unfassbar wehgetan haben, dass der ganze Abend davon beeinträchtigt wurde», sagte die Münchnerin der Deutschen Presse-Agentur in München.
Abendkleid und Pumps sind bei solchen Auftritten meist Pflicht. «Das ist manchmal Spass und Freude, es gibt aber auch Male, wo ich mich gar nicht so fühle und mich eher verkleide. Die Freiheit habe ich nicht, dann wirklich in Jeans und Turnschuhen hinzugehen.»
Anders als Männer hätten Frauen einen stärkeren Druck, einem Bild an Attraktivität, Jugendlichkeit und Sexyness zu entsprechen. «Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich frei davon bin.»
Ohne Rücksicht auf Konventionen ist Furtwängler im ARD-Film «Nachts baden», der am Mittwoch (25. September, 20.15 Uhr) läuft. Sie spielt die exaltierte Rocksängerin Pola, deren erwachsene Tochter sich schon immer vernachlässigt fühlte und heftige Vorwürfe erhebt.
Ihre eigene Kindheit hat Furtwängler aber in guter Erinnerung. Im Residenztheater war sie oft hinter der Bühne und schlief dort sogar, während ihre Mutter Kathrin Ackermann auf der Bühne stand. «Die Schauspieler waren damals wirklich durchgeknallt, mehr als heute», erzählt sie. «Alkohol war unglaublich präsent, die Kantine wahnsinnig verraucht.» Aber ihre Mutter habe sich nicht so «rücksichtslos rockstarmässig» über das Wohl ihrer Kinder hinweggesetzt, wie Pola im Film «Nachts baden». «Für meine Mutter war das Wohl der Kinder immer an erster Stelle.»
Von übersteigerten Ansprüchen an Mütter hält Furtwängler dennoch nichts. «Wir Frauen sind kolossal wenig solidarisch. Es ist eines der grössten Probleme, wie wir Frauen untereinander uns Druck machen und sagen, nur so ist es richtig mit den Kindern.»