Mai 2025 war weltweit der zweitwärmste seit Messbeginn
Im globalen Schnitt war der Mai 2025 erneut extrem warm. Forscher rechnen damit, dass die 1,5-Grad-Marke bald dauerhaft überschritten wird.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Mai 2025 war weltweit der zweitwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen.
- Mit 15,79 Grad lag er 0,12 Grad unter dem Rekordwert vom Mai 2024.
- Im Schnitt lag die Temperatur 1,4 Grad über dem vorindustriellen Niveau.
Der weltweite Temperaturanstieg im Zuge des Klimawandels geht weiter. Der vergangene Monat war nach den jüngsten Daten des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus der zweitwärmste Mai der Geschichte.
Die globale Durchschnittstemperatur an Land lag demnach bei 15,79 Grad – und somit 0,12 Grad unter dem im Mai 2024 gemessenen Rekordwert. Anders als in 21 der 22 Monate zuvor lag die Durchschnittstemperatur im Mai 2025 aber weniger als 1,5 Grad über dem Durchschnitt des vorindustriellen Niveaus in den Jahren 1850 bis 1900.
Ein kurzes Durchschnaufen vor der nächsten Hitzewelle
Im Vergleich dazu war der Mai 2025 demnach im globalen Durchschnitt um 1,4 Grad wärmer. Damit werde eine «bislang nie dagewesene Abfolge von Monaten oberhalb von 1,5 Grad» unterbrochen, erklärte Copernicus-Chef Carlo Buontempo. Dies entspreche einem «kurzen Durchschnaufen» für den Planeten, mit einem erneuten Überschreiten der 1,5-Grad-Marke werde aber bereits in «naher Zukunft» gerechnet.
Die internationale Gemeinschaft hatte im Pariser Klimaabkommen von 2015 vereinbart, die Erderwärmung auf ein beherrschbares Mass von deutlich unter zwei Grad, möglichst aber 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Dabei gilt der Mittelwert in einem Zeitraum von mehreren Jahrzehnten. Angesichts der anhaltenden Nutzung fossiler Energieträger wie Erdöl scheint diese Grenze nach Einschätzung vieler Fachleute kaum mehr einzuhalten zu sein.
Auch die Meere werden immer wärmer
Auch an der Meeresoberfläche wurde mit im globalen Schnitt 20,79 Grad der zweithöchste Wert der Geschichte gemessen. In «weiten Teilen des Nordostatlantik» seien sogar Rekordwerte gemessen worden. Der «grösste Teil des Mittelmeers» sei zudem wärmer als im Durchschnitt gewesen.
Nach Berechnungen von Copernicus auf der Grundlage des Temperaturanstiegs der vergangenen 30 Jahre steuert die Erde darauf zu, die Schwelle einer Erwärmung von 1,5 Grad ab Juni 2029 dauerhaft zu überschreiten. Jedes Zehntelgrad Erwärmung hat weitreichende Folgen, denn durch den fortschreitenden Klimawandel nehmen Fachleuten zufolge Wetterextreme wie Dürren, Stürmen und Starkregen zu.