Luxemburgs Aussenminister kritisiert die Türkei wegen Hagia Sophia
Wegen der Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee befürchtet der luxemburgische Aussenminister Jean Asselborn das Ende der Allianz der Zivilisationen.

Das Wichtigste in Kürze
- Jean Asselborn hat die Türkei wegen ihres Umgangs mit der Hagia Sophia scharf kritisiert.
- Die Allianz der Zivilisationen sei damit ausradiert, so der luxemburgische Aussenminister.
Der luxemburgische Aussenminister Jean Asselborn hat die geplante Umwandlung der Hagia Sophia als «Schlag gegen die Allianz der Zivilisationen» bezeichnet. Die Türkei will aus dem Museum wieder eine Moschee machen.
Die von der Türkei mitbegründete Initiative sei damit in seinen Augen ausradiert. Das sagte Asselborn am Montag bei einem EU-Aussenministertreffen in Brüssel. «Das ist nicht gut.»
EU-Aussenminister wollen Eskalation verhindern
Die UN-Allianz der Zivilisationen war 2005 ins Leben gerufen worden. Dies auf Anregung des früheren spanischen Ministerpräsidenten José Luis Rodríguez Zapatero und des damaligen türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Ziel sollte eine bessere Verständigung zwischen der westlichen und der orientalischen Welt sein.

Ein türkisches Gericht hatte am Freitag den Status der Hagia (Aussprache: Aja) Sophia als Museum annulliert. Der heutige türkische Präsident Erdogan ordnete daraufhin an, die Hagia Sophia Moschee für das islamische Gebet zu öffnen. Das Gebäude im Herzen von Istanbuls Altstadt war einst das grösste Gotteshaus der Christenheit und gehört zum Unesco-Weltkulturerbe.
Bei dem EU-Aussenministertreffen in Brüssel sollte es am Montag unter anderem um die Verhinderung einer Eskalation gehen. Die aktuellen Spannungen entzünden sich unter anderem an den von der EU als illegal erachteten Erdgas-Erkundungen vor Zypern. Auch mutmassliche Verstössen der Türkei gegen das UN-Waffenembargo gegen Libyen spielen eine Rolle.