Sadiq Khan, Londons Bürgermeister, will künftig multiple Identitäten zulassen. «Man sollte nicht durch eine einzige Sache definiert werden», sagt er dazu.
ARCHIV - Sadiq Khan, Bürgermeister von London, geht die Brick Lane im Osten der Stadt entlang. Foto: Stefan Rousseau/PA Wire/dpa
ARCHIV - Sadiq Khan, Bürgermeister von London, geht die Brick Lane im Osten der Stadt entlang. Foto: Stefan Rousseau/PA Wire/dpa - sda - Keystone/PA Wire/Stefan Rousseau

Das Wichtigste in Kürze

  • Sadiq Khan setzt sich für die Zulassung von multiplen Identitäten ein.
  • Londons Bürgermeister ermutigt Randgruppen, sich zu integrieren.
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Londons Bürgermeister Sadiq Khan fordert für gelungene Integration anzuerkennen, dass Menschen mehr als eine Identität haben können. «Man sollte nicht durch eine einzige Sache definiert werden.» Das sagte der Labour-Politiker, der sich in der kommenden Woche zur Wiederwahl stellt, der Deutschen Presse-Agentur.

«Ich bin sowohl ein stolzer Muslim als auch ein stolzer Londoner», so Khan. Trotz des laufenden Wahlkampfs halte er sich beispielsweise an das Fastengebot im Ramadan. Khan war vor fünf Jahren als erster Muslim zum Bürgermeister Londons gewählt worden.

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Sadiq Khan, Bürgermeister Londons, auf dem Weg in die Kirche. - Keystone

Grossbritannien habe sehr erfolgreich Menschen aus Minderheitengruppen dazu ermutigt, sich zu integrieren. Und das, ohne ihre Identität und die Dinge zu verlieren, die sie «anders und besonders» machen, fuhr Khan fort. Darauf sei er stolz.

Auseinandersetzung mit Donald Trump

Trotzdem gebe es aber noch grosse Herausforderungen. Beispielsweise habe er die Unterstützung der nationalen Regierung vermisst, als er verbal von Ex-Präsident Donald Trump angegangen worden sei. Das sei deutlich gegen ihn als Muslim gerichtet gewesen.

«Er hat keine anderen Bürgermeister oder Politiker angegriffen, er hat mich angegriffen», sagte der 50-Jährige. Die konservative Regierung habe die Pflicht gehabt, sich schützend vor ihn zu stellen. Das sei aber nicht geschehen.

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Sadiq Khan, der Bürgermeister von London. - Keystone

Trump hatte Khan in seiner Amtszeit immer wieder auf Twitter scharf kritisiert. Er hat ihm vorgeworfen, nicht hart genug gegen Kriminalität und Terrorismus vorzugehen. Der Bürgermeister rief im Gegenzug dazu auf, einen Staatsbesuch Trumps abzusagen.

Khan verärgerte den damaligen US-Präsidenten: Er gab während des Besuchs die Erlaubnis für eine Protestaktion mit einem überlebensgrossen Trump-Ballon in Form eines Babys in Windeln.

Donald Trump
Der Baby-Ballon, welcher Donald Trump darstellen soll, bei seinem letzten Besuch in London vor einem Jahr. - dpa

Bei der Bürgermeisterwahl am kommenden Donnerstag treten 20 Kandidaten an. Khans aussichtsreichster Herausforderer Shaun Bailey von der Konservativen Partei liegt in Umfragen aber weit abgeschlagen hinter dem Amtsinhaber.

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