London: Russland nimmt wohl ukrainisches Energienetz ins Visier
Laut britischen Militärexperten nimmt Russland immer mehr die zivile Infrastruktur ins Visier. Dies habe mit den Rückschlägen der Russen zu tun.

Das Wichtigste in Kürze
- Britische Militärexperten berichten, dass Russland ihre Angriffsstrategie änderte.
- Nun sollen sie das ukrainische Energienetz als Ziel betrachten.
Die russischen Angriffe in der Ukraine sind nach Ansicht britischer Militärexperten höchstwahrscheinlich auf das Energienetz des Landes gerichtet. Russland habe seit dem 10. Oktober ein hohes Mass an Langstrecken-Schlägen auf Ziele in verschiedenen Teilen der Ukraine aufrechterhalten.
«Es ist höchstwahrscheinlich ein zentrales Ziel dieser Aktion, weitreichenden Schaden am Energienetz der Ukraine anzurichten», hiess es am Dienstag in einem Bericht der Geheimdienste, den das Verteidigungsministerium verbreitete.
Veränderung seit dem Sommer
Die britischen Experten sehen eine Veränderung seit den Rückschlägen Moskaus auf dem Schlachtfeld im Sommer. Russland habe eine höhere Bereitschaft, neben militärischen Zielen auch zivile Infrastruktur in der Ukraine anzugreifen.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Dies machen sie seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.