London: Keine riskanten Waffenexporte nach Israel mehr
Grossbritannien liefert nach Angaben der Regierung kein Gerät mehr nach Israel, das beim Begehen mutmasslicher Kriegsverbrechen genutzt werden könnte. Das sagte die Staatssekretärin im Aussenministerium, Anneliese Dodds, im Unterhaus in London.
Nach Aussetzung der Erlaubnis für bestimmte Waffenexporte gebe es «keine bestehenden Exportlizenzen für Gegenstände nach Israel, von denen wir annehmen, dass sie zur Begehung oder Ermöglichung einer schweren Verletzung des internationalen humanitären Völkerrechts verwendet werden könnten», sagte Dodds.
Netanjahu: Entscheidung ist schändlich
Die einzige Ausnahme seien Teile für F-35-Kampfflugzeuge. Der britische Aussenminister David Lammy hatte das zuvor mit einem Programm gerechtfertigt, in dessen Rahmen 20 Staaten, darunter Israel, von Grossbritannien mit Teilen beliefert werden. Die Verpflichtungen daraus müssten erfüllt werden, ansonsten seien globale Lieferketten gefährdet, so Lammy.
Die britische Regierung hatte Anfang September angekündigt, 30 von 350 genehmigungspflichtigen Exportgütern nicht mehr nach Israel zu liefern. Darunter Teile, die für Militärflugzeuge, Helikopter und Drohnen verwendet werden. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte die Entscheidung als schändlich bezeichnet und gewarnt, sie werde die islamistische Hamas ermutigen.