Litauen verlangt Erklärung von Belarus zu abgestürzter Drohne
Litauen bestellte einen belarussischen Diplomaten wegen einer abgestürzten Drohne ein und protestierte gegen den Luftraum-Verstoss.

Litauen hat wegen einer über dem baltischen EU- und Nato-Land abgestürzten Drohne einen belarussischen Diplomaten einbestellt.
In einer überreichten Note sei der «starke Protest gegen das unrechtmässige Eindringen» des unbemannten Flugobjekts in den litauischen Luftraum zum Ausdruck gebracht worden. Auch sei das autoritär regierte Nachbarland zu einer schnellstmöglichen Erklärung des Vorfalls in der Vorwoche aufgefordert worden, teilte das Aussenministerium in Vilnius mit.
In Litauen war am 10. Juli nahe der Grenze eine aus Belarus kommende Drohne russischen Fabrikats abgestürzt. Dabei handelte es sich um eine sogenannte Gerbera-Drohne, die äusserlich den von Russland in dessen Angriffskrieg gegen die Ukraine eingesetzten Shahed-Kampfdrohnen ähneln. Nach Einschätzung von Aussenminister Kestutis Budrys hängt der Vorfall wahrscheinlich mit einem Angriff auf die Ukraine zusammen.
Drohne stürzte nach Grenzübertritt in Litauen ab
Nach Angaben der litauischen Armee war das unbemannte Flugobjekt bereits ausserhalb des Staatsgebiets bemerkt worden und einige Minuten nach dem Grenzübertritt zu Boden gegangen. Von der Drohne, wegen der Regierungschef Gintautas Paluckas und Parlamentspräsident Saulius Skvernelis vorsorglich in einen Schutzraum gebracht worden waren, sei keine Gefahr für die Bevölkerung ausgegangen – sie sei nicht mit Sprengstoff bestückt gewesen.
In Litauen laufen nun Untersuchungen zum möglichen Zweck der Drohne, die aus Sperrholz und Schaumstoff angefertigt war. Auch gibt es Diskussionen über die Reaktion auf den Vorfall.