Litauen protestiert gegen Grenzübertritte von belarussischen Beamten
Belarussische Grenzbeamte überschreiten illegal die litauische Grenze, was zu diplomatischen Spannungen führt.

Wegen der illegalen Grenzüberschreitung von drei bewaffneten belarussischen Grenzbeamten hat Litauen Protest bei der Führung des Nachbarlandes eingelegt. In einer diplomatischen Note sei der «starke Protest gegen wiederholte Verletzungen der litauischen Staatsgrenze» zum Ausdruck gebracht worden, teilte das Aussenministerium des baltischen EU- und Nato-Landes am Dienstag in Vilnius mit. Auch sei das autoritär regierte Nachbarland zu einer schnellstmöglichen Erklärung des Vorfalls aufgefordert worden.
Nach Angaben des litauischen Grenzschutzes hatten am Montag drei belarussische Grenzschützer illegal die Grenze überschritten. Die bewaffneten Beamten seien demnach etwa 2,5 Meter weit auf litauisches Territorium bis zum Grenzzaun gelaufen und nach etwa 400 Meter Fussmarsch wieder nach Belarus zurückgekehrt.
Vorfall als politischer Druck?
Litauens Grenzschutz-Chef Rustamas Liubajevas bezeichnete den vom Videoüberwachungssystem festgehaltenen Vorfall als «vorsätzliche Handlung, die darauf abzielt, unsere Wachsamkeit auf die Probe zu stellen».
Litauen hat eine fast 680 Kilometer lange Grenze zu Belarus, die Teil der EU-Aussengrenze ist. Die Lage dort ist angespannt, weil Migranten aus Krisengebieten in den Baltenstaat gelangen wollen, was von den belarussischen Behörden geduldet oder sogar gezielt befördert wird, um ein politisches Druckinstrument zu schaffen.