Funktioniert «die Linksradikale» Wissler auch ohne «die Pragmatikerin» Hennig-Wellsow? Eine Parteifreundin stellt das infrage. Und spricht von einem Rücktritt als mögliche Konsequenz.
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Janine Wissler findet die hohen Nebeneinkünfte von Sahra Wagenknecht problematisch. - Bernd von Jutrczenka/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Rücktritt von Linke-Parteichefin Susanne Hennig-Wellsow legt die Linken-Politikerin Katja Maurer aus Thüringen auch der Co-Vorsitzenden Janine Wissler den Rückzug nahe.

«Für mich persönlich sind Susanne Hennig-Wellsow und Wissler angetreten als Team», sagte Maurer dem «Hauptstadt Podcast» des Nachrichtenportals «The Pioneer». Beide hätten unterschiedliche Rollen gehabt. Hennig-Wellsow sei «die Pragmatikerin» gewesen, die aus einer Regierungskonstellation komme. Wissler «sozusagen die Linksradikale», die irgendwie ein anderes Spektrum vertreten sollte.

«Und ich glaube, dass Janine Wissler sich natürlich die Frage stellen muss, ob sie jetzt ihre Rolle ohne Susanne Henning-Wellsow noch erfüllen kann», sagte Maurer. Ein Rücktritt sei «wahrscheinlich eine Konsequenz, die sie gehen könnte».

Sexismus in den eigenen Reihen als Rücktrittsgrund

Hennig-Wellsow hatte am Mittwoch nur ein Jahr und zwei Monate nach dem gemeinsamen Amtsantritt ihren sofortigen Rücktritt erklärt. Sie begründete ihren Schritt mit unerfüllten Erwartungen bei der Erneuerung der Partei, mit persönlichen Motiven, aber auch mit dem Umgang der Linken mit Sexismus in den eigenen Reihen.

Wissler führt die Partei auf Bitten des Bundesvorstandes vorerst allein weiter.

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