Die Supermarktkette Lidl muss sich wegen des Verkaufs von Alkohol an einen Minderjährigen seit Donnerstag in Frankreich vor Gericht verantworten.
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Das Wichtigste in Kürze

  • 16-jähriger starb bei Verkehrsunfall nach Kauf einer Flasche Wodka.

Geklagt hatte die Mutter eines 16-Jährigen, der im vergangenen Jahr nach dem Kauf einer Flasche Wodka bei Lidl bei einem Verkehrsunfall gestorben war. «Wenn Lidl nicht diesen Fehler gemacht hätte, wäre es vielleicht nicht zu dem Unfall gekommen», argumentiert die Mutter.

Der 16-Jährige hatte im Mai 2021 gemeinsam mit einem gleichaltrigen Freund bei Lidl in einem Ort im französischen Baskenland eine Flasche Wodka gekauft. Wenig später kam es zu dem tödlichen Unfall. Beide Jugendliche waren auf Motorrollern unterwegs: Sein Freund fuhr ihn an, der 16-Jährige knallte gegen einen Laternenpfahl und starb noch am Unfallort. Der Freund wurde von einem Jugendgericht wegen fahrlässiger Tötung verurteilt.

Die Mutter des gestorbenen Jugendlichen entschied sich, auch noch gegen den Supermarkt vor Gericht zu ziehen. «Ich suche keinen Schuldigen. Ich habe alles getan, was ich konnte, um zu verhindern, dass so etwas meinem Sohn passiert, aber man kann seine Kinder ja nicht einsperren», sagte sie. «Mir geht es um die Botschaft, um so etwas in Zukunft zu verhindern», betonte sie.

«Wäre das Alter der Minderjährigen geprüft worden, dann wäre es nicht zum Verkauf gekommen», sagte der Anwalt der Mutter, Antoine Tugas. «Es ist gut, diese Prinzipien in Erinnerung zu rufen».

Die Klage betrifft nur den Verkauf von Alkohol an einen Minderjährigen, worauf eine Geldstrafe steht. Das Urteil soll am 8. Dezember bekannt gegeben werden.

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