2005 verübte ein Selbstmordattentäter einen Anschlag auf den libanesischen Politiker Rafik Hariri. Zwei Drahtzieher des Verbrechens wurden nun verurteilt.
Rafik Hariri
Der frühere libanesische Premierminister Rafik Hariri (M) im Jahr 2004. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei Männer sind vom Libanon-Tribunal zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
  • Sie sollen 2005 das Attentat auf den libanesischen Politiker Hariri vorbereitet haben.
  • Beim Anschlag kamen insgesamt 22 Menschen ums Leben.

Das internationale Libanon-Tribunal hat zwei Männer wegen der Ermordung des früheren libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri 2005 zu lebenslanger Haft verurteilt.

Die beiden mutmasslichen Mitglieder der schiitischen Hisbollah wurden am Donnerstag vom Libanon-Sondergericht in Leidschendam bei Den Haag schuldig gesprochen. Sie waren am damaligen Terroranschlag mit insgesamt 22 Toten beteiligt.

In erster Instanz freigesprochen

Hassan Habib Merhi und Hussein Hassan Oneissi sind flüchtig, das Urteil wurde in Abwesenheit der Angeklagten verkündet. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass beide massgeblich an der Vorbereitung des Terroranschlags beteiligt waren.

Der ehemalige Ministerpräsident Hariri war im Februar 2005 durch einen Selbstmordattentäter ermordet worden. 21 weitere Personen kamen bei dem verheerenden Anschlag ums Leben, 226 wurden verletzt. Zeugen verglichen die Explosion mit einem Erdbeben, das Entsetzen im Libanon und die internationale Empörung waren gross. Vermutet wurde, dass Syrien für den Anschlag verantwortlich war.

Hariri
Hariri-Plakat in Beirut. - AFP

Merhi und Oneissi waren in erster Instanz noch freigesprochen worden. Im März aber hatte das Sondergericht in der Berufung dieses Urteil aufgehoben. Nun gaben die Richter das Strafmass bekannt. Das internationale Tribunal war aus Sicherheitsgründen in die Niederlande verlegt worden.

Bereits Ende 2020 war der Libanese Salim Dschamil Ajjasch als Hauptdrahtzieher des Anschlages zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Doch es ist unwahrscheinlich, dass die drei Männer ihre Strafe jemals verbüssen werden. Bisher lehnte die schiitische Hisbollah des Libanon, der alle drei Täter zugerechnet werden, eine Auslieferung ab. Die Hisbollah ist mit Syrien und dem Iran verbündet.

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