Leitungswasser macht krank in Villy
In Villy im französischen Département Ardennes ist das Leitungswasser hochgradig mit Ewigkeitschemikalien belastet. Wer es trinkt, kann davon krank werden.

Im französischen Ort Villy ist das Leitungswasser aufgrund einer starken Belastung mit PFAS, sogenannten Ewigkeitschemikalien, nicht mehr trinkbar. Sie könnten ein erhebliches Risiko für die Gesundheit darstellen und krank machen, berichtet die «Tagesschau».
eine Untersuchung von «France 3» gemeinsam mit dem Investigativmedium «Disclose» ergab: In der Gemeinde wurden 2729 Nanogramm PFAS pro Liter gemessen. Der Wert liegt 27-mal über dem gesetzlichen Grenzwert von 100 Nanogramm pro Liter.
Seit Juli 2025 ist in insgesamt 16 Gemeinden der Ardennes und der Meuse der Konsum von Leitungswasser verboten. Etwa 3500 Menschen sind von dem Trinkwasserverbot betroffen, berichtet «Franceinfo».
PFAS reichern sich im Körper an und machen krank
Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen werden auch Ewigkeitschemikalien genannt, weil sie praktisch nicht abgebaut werden. Die Europäische Umweltagentur warnt, dass PFAS krank machen und zu Leberschäden, Schilddrüsenerkrankungen, Fruchtbarkeitsstörungen und Krebs führen können.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO stufte im November 2023 PFOA als krebserregend für Menschen ein, berichtet die «Tagesschau». PFOS gilt als möglicherweise krebserregend, so die Internationale Agentur für Krebsforschung.
Industrieschlamm als Ursache vermutet
Die Verschmutzung könnte durch Papierfabrik-Schlämme verursacht worden sein, vermuten die Behörden. In Villy wurden 23'000 Tonnen Industrieschlämme auf landwirtschaftliche Flächen ausgebracht, erklärte Bürgermeister Richard Philbiche gegenüber «France 3».
Die Papeterie de Stenay in der Meuse, die 2024 geschlossen wurde, steht im Verdacht. Laut Präfekturakten war der Betreiber seit 2000 autorisiert, Klärschlämme landwirtschaftlich zu verwerten.
Gemeinden bleiben auf Kosten sitzen
Die Kommunen müssen ihren Einwohnern nun täglich zwei Liter Flaschenwasser zur Verfügung stellen, damit diese nicht krank werden. In Villy kostet die Versorgung mit Flaschenwasser etwa 9000 Euro für sechs Monate.
Die Präfektur betont, dass Wasserversorgung kommunale Aufgabe sei und nicht vom Staat subventioniert werde.












