Russland will erst bis zum Jahr 2060 klimaneutral werden. Aussenminister Sergej Lawrow verteidigt dieses Ziel.
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Der russische Aussenminister Sergej Lawrow. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland hat das Ziel, erst bis zum Jahr 2060 die Klimaneutralität zu erreichen.
  • Nun hat Aussenminister Sergej Lawrow dieses Ziel verteidigt.
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Russlands Aussenminister Sergej Lawrow hat beim G20-Gipfel das Ziel einer Kohlendioxid-Neutralität erst bis zum Jahr 2060 verteidigt. «Wir haben angekündigt, dass wir die CO2-Neutralität nicht später als 2060 erreichen werden», sagte Lawrow am Sonntag in Rom bei einer Pressekonferenz. «Das ist unsere berechnete Verpflichtung und daran halten wir uns.» Zuvor war bekannt geworden, dass die grossen Wirtschaftsmächte sich zum Abschluss ihres Gipfels nicht auf eine ehrgeizige Erklärung zum Klimaschutz verständigen können.

Während anfangs konkret das Jahr 2050 für «Netto-Null-Emissionen von Treibhausgasen oder Kohlendioxidneutralität» festgeschrieben werden sollte, ist im ausgehandelten Text für das Kommuniqué als Ziel nur noch allgemein von «bis oder um die Mitte des Jahrhunderts» die Rede. «Niemand hat uns oder irgendjemandem sonst bewiesen, dass 2050 irgendetwas ist, dass jeder unterschreiben muss», sagte Lawrow. Russland wolle nicht mit «leeren Ambitionen und leere Versprechungen» arbeiten. Russlands Präsident Wladimir Putin war angesichts der dramatischen Corona-Lage in Russland nicht persönlich nach Rom gereist, sondern nur per Video zugeschaltet gewesen.

Der Rückzug im Kommuniqué erfolgte offensichtlich aus Rücksicht auf Russland und auch auf China, das das Ziel ebenfalls erst 2060 anstrebt. Indien möchte sich gar nicht festlegen. Klimaschützer äusserten sich enttäuscht, weil die G20-Gruppe für 80 Prozent der Emissionen verantwortlich ist.

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