Der Lavastrom nach der neuesten Eruption auf Island hat sich verlangsamt, doch eine Fernwärmeleitung ist in Gefahr.
Glühende Lava fliesst über eine Strasse nach Grindavík.
Glühende Lava fliesst über eine Strasse nach Grindavík. (Archivbild) - Marco Di Marco/AP/dpa

«Wenn die Aktivität nicht weiter abnimmt und der Lavastrom nicht aufhört, sollte er in den nächsten Stunden die Leitung erreichen», sagte Einar Hjörleifsson vom isländischen Wetteramt am Sonntag dem Sender RUV. Eigens errichtete Deiche würden die Lava aufhalten und umleiten, sodass es bisher keine Gefahr für Menschen gebe.

Bei einem Ausbruch im Februar war die Fernwärmeversorgung für mehr als 20'000 Menschen unterbrochen worden, nachdem Lavaströme Strassen und Pipelines zerstört hatten.

Vierter Vulkanausbruch innerhalb von vier Monaten

Am Samstagabend war es zum vierten Mal in vier Monaten nahe dem Hafenort Grindavík auf der Reykjanes-Halbinsel zu einem Vulkanausbruch gekommen. Dabei handelt es sich um sogenannte Spaltausbrüche, bei denen es normalerweise keine grossen Explosionen oder nennenswerte Ausbreitung von Asche gibt. Die leuchtend rot-orangefarbenen Eruptionen waren dennoch auch von der Hauptstadt Reykjavik aus zu sehen, die etwa 55 Kilometer nordöstlich von Grindavík liegt.

In den Ort, der nach dem ersten Ausbruch im Herbst evakuiert worden war, waren zuletzt nur wenige Menschen zurückgekehrt, die nun erneut in Sicherheit gebracht wurden. Auch die Touristenattraktion Blaue Lagune, wo sich etwa 700 Menschen aufgehalten hatten, wurde noch am Samstagabend evakuiert. Der Flugverkehr zum internationalen Flughafen Keflavik war nicht beeinträchtigt.

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