Im Mariupoler Stahlwerk Azovstal sind immer noch hunderte Zivilisten eingeschlossen. Russland will nun einige von ihnen evakuiert haben.
Stahlwerk Azovstal
Das Stahlwerk Azovstal in der Hafenstadt Mariupol. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland hat laut eigenen Angaben 25 Zivilisten aus dem Stahlwerk Azovstal evakuiert.
  • Unter den Geretteten seien sechs Kinder.

Aus dem belagerten Stahlwerk Azovstal in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol sind Berichten russischer Nachrichtenagenturen zufolge 25 Zivilisten evakuiert worden. Unter den Geretteten seien sechs Kinder, meldeten Tass und Ria Nowosti heute Samstag übereinstimmend unter Berufung auf ihre jeweiligen Korrespondenten.

Unabhängig überprüfen liessen sich die Angaben zunächst nicht. Ukrainischen Angaben zufolge sollen in den Bunkeranlagen des Stahlwerks insgesamt rund 1000 Zivilisten Zuflucht gesucht haben – und nun eingeschlossen sein.

Russland wiederum spricht von rund 2500 ukrainischen Kämpfern und ausländischen Söldnern, die sich dort ebenfalls verschanzt haben sollen. Diese lehnen eine Kapitulation und eine Aufgabe der strategisch wichtigen Stadt am Asowschen Meer, die grossteils bereits von den Russen eingenommen ist, bislang ab.

Kiew und Moskau hatten sich zuletzt unter Vermittlung von UN-Generalsekretär António Guterres bereiterklärt, eine humanitären Korridor für die Flucht der Zivilisten einzurichten. Grössere Evakuierungserfolge gab es bislang aber nicht. Mehr als neun Wochen nach Beginn des russischen Angriffskriegs gilt die Lage der im Azovstal-Werk eingeschlossenen Menschen als katastrophal.

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