In diesem Jahr gelangten 3100 Personen illegal über den Ärmelkanal nach Grossbritannien. Seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Zahl erheblich gestiegen.
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Migranten ruhen sich in einem Lager nahes des Ärmelkanals aus. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Deutlich mehr Menschen überqueren den Ärmelkanal.
  • In diesem Jahr setzten schon 3100 Menschen illegal nach Grossbritannien über.
  • Bereits im Jahr 2020 wurde mit 8400 Migranten ein Rekord verzeichnet.

Die Zahl der Menschen, die illegal den Ärmelkanal nach Grossbritannien überqueren, ist stark gestiegen. Das berichtete die britische Nachrichtenagentur PA am Dienstag unter Berufung auf eigene Statistiken. Diese hat sie auf Grundlage von Behördenangaben erstellt.

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Eine Gruppe von mutmasslichen Migranten überquert den Ärmelkanal in einem kleinen Boot. - dpa/Gareth Fuller

Demnach setzten in diesem Jahr bereits mehr als 3100 Menschen illegal vom Kontinent nach Grossbritannien über. Das sind doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum.

Ohnehin hat die Zahl der gefährlichen Fahrten über die vielbefahrene Meeresenge erheblich zugenommen. Dies seit der Einschränkungen im Reiseverkehr durch die Corona-Pandemie.

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Ein Schiff des britischen Grenzschutzes bringt eine Gruppe von Migranten nach Dover. Foto: Kirsty Wigglesworth/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Im Jahr 2020 wurde mit 8400 Migranten, die in kleinen Booten nach Grossbritannien gelangten, bereits ein Rekord verzeichnet. Dies berichtete PA unter Berufung auf die National Crime Agency (NCA).

Regierung will Gesetze ändern

Innenministerin Priti Patel hatte wiederholt angekündigt, die Überquerungen unterbinden zu wollen, bislang jedoch ohne Erfolg. Unter anderem plant die Regierung auch Gesetzesänderungen, die es illegal ins Land eingereisten Menschen unmöglich machen soll, Asyl zu erhalten. Faktisch wären damit nur noch Menschen asylberechtigt, die im Rahmen eines Aufnahmeprogramms und von Familienzusammenführungen nach Grossbritannien kommen. Die UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR hatte die Pläne bereits im Vorfeld heftig kritisiert und gewarnt, London riskiere einen Verstoss gegen die UN-Flüchtlingskonvention.

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