China setzt seinen rigorosen Kurs gegen Digitalwährungen wie Bitcoin oder Ether fort. Gleichzeitig entwickelt das Land seine eigene Digitalwährung.
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Jack Ma gibt die Kontrolle des Fintech-Giganten Ant Group ab. Foto: Uncredited/CHINATOPIX/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • China verschärft seinen Kurs gegen privatwirtschaftliche Kryptowährungen wie Bitcoin.

Heimische Banken und das riesige Fintech-Unternehmen Ant Group seien aufgefordert worden, keine Dienstleistungen für den Krypto-Handel mehr anzubieten, teilte die chinesische Notenbank in Peking mit. Viele Digitalanlagen reagierten mit deutlichen Kursverlusten auf die Nachricht.

Bitcoin fällt um rund zehn Prozent

Der Bitcoin als marktstärkste Digitalwährung fiel am Montag auf der Handelsplattform Bitstamp um etwa zehn Prozent in Richtung der runden Marke von 30.000 US-Dollar. Im Tief wurden 31.700 Dollar markiert. Die zweitgrösste Internetdevise Ether sank um fast 15 Prozent auf knapp 1900 Dollar. Auch andere Digitalwerte wie XRP oder Dogecoin gaben prozentual teils zweistellig nach.

Die chinesische Zentralbank teilte mit, die Banken seien auf einem gesonderten Gesprächstermin über die Marschroute unterrichtet worden. Es sei vor allem um Dienstleistungen gegangen, die der Spekulation mit Kryptowährungen dienten. Derartige Dienste störten das Finanzsystem und könnten für kriminelle Aktivitäten wie Geldwäsche missbraucht werden. Nicht nur sollen derartige Dienste eingestellt werden, es sollen auch die Zahlungsverbindungen zu Krypto-Handelsplätzen gekappt werden.

Rigoroser Kurs gegen Digitalwährungen

Mit der Initiative setzt China seinen rigorosen Kurs gegen Digitalwährungen wie Bitcoin oder Ether fort. Seit Tagen häufen sich Nachrichten aus einzelnen Provinzen, dass dort gegen die digitale Herstellung von Kryptowährungen vorgegangen wird. Dieses sogenannte Mining gilt aufgrund seines hohen Stromverbrauchs als umweltschädlich.

China entwickelt seit längerem seine eigene Digitalwährung, den Digital-Yuan. Diese soll im Gegensatz zu privatwirtschaftlichen Kryptoanlagen der Kontrolle des Staats unterliegen. Andere Länder gehen ähnliche Wege, die chinesischen Bemühungen gelten aber als am weitesten fortgeschritten.

Trübe Stimmung an den Märkten belastet zusätzlich

Zusätzliche Belastung für den Kryptomarkt kam am Montag von der eher trüben Stimmung an den Finanzmärkten. Bitcoin und andere Digitalwerte gelten als riskante Anlageklassen, die durch Kursverluste an den Aktienmärkten meistens belastet werden. Allerdings ist dieser Zusammenhang nicht eindeutig, da einige Anleger in Digitalanlagen auch eine Art Goldersatz sehen. Von ihren Rekordständen haben sich die grossen Internetdevisen in den vergangenen Wochen jedenfalls deutlich entfernt.

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