Kroatien ist nach dem Treffen zwischen dem Präsidenten von Montenegro und dem kroatischen Präsidenten für eine pro-westliche Regierung in Montenegro.
Zoran Milanovic
Milo Djukanovic bei eiem Treffen mit dem kroatischen präsidenten Zoran Milanovic. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kroatien unterstützt ein pro-westliches Montenegro.
  • Der Präsident von Montenegro Milo Djukanovic kritisiert Europas fehlendes Interesse.

Kroatiens Präsident Zoran Milanovic hat sich für ein pro-westliches Montenegro unter seinem Präsidenten Milo Djukanovic ausgesprochen. «Wir wollene einem offenen Montenegro unsere Unterstützung geben», sagte Milanovic am Donnerstag nach einem Treffen mit Djukanovic in Zagreb.

Der Besuch des Montenegriners erfolgte anderthalb Wochen, nachdem die pro-serbische Regierung seines Landes die Amtseinführung des neuen serbisch-orthodoxen Metropoliten Joanikije in der historischen Hauptstadt Cetinje mit Polizeigewalt durchgesetzt hatte.

Die pro-montenegrinisch eingestellte Bevölkerung von Cetinje hatte den Festakt als Machtdemonstration des pro-serbischen Lagers empfunden.

Fehlendes Interesse vom Westen bemängelt

Die seit Dezember 2020 amtierende Regierung in Podgorica steht in offenem Gegensatz zu Djukanovic, der das kleine Balkanland 2006 in die Unabhängigkeit von Serbien und 2017 in die Nato geführt hatte. Milanovic und Djukanovic beklagten in Zagreb die aus ihrer Sicht fehlende Aufmerksamkeit des Westens für die Entwicklungen in Montenegro.

«Dass es keinen Krieg gibt, dass Gott sei Dank kein Blut fliesst, ist kein Grund, Menschen in Geiselhaft zu nehmen», sagte Milanovic. Denn Montenegro sei derzeit «eine Geisel des Desinteresses, der Krämpfe und Spasmen der europäischen Politik».

Der Mangel an Aufmerksamkeit in den wichtigsten europäischen Metropolen habe ein «politisches Vakuum» in der Region erzeugt, meinte Djukanovic. Russland, das Serbien bei seinen expansionistischen Ambitionen unterstütze, würde dies ausnutzen, um seine eigene geopolitische Agenda voranzutreiben.

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