Es hagelt Kritik auf Papst Franziskus. Einige Stimmen gehen sogar soweit und fordern dessen Rücktritt.
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Papst Franziskus widmet am Weltfamilientreffen seine Gebete dem Frieden in der Ukraine. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Papst Franziskus kommt im Moment nicht zur Ruhe.
  • Nach seinem Umgang mit den Missbrauchsfällen werden kritische Stimmen laut.

Wegen seines Umgangs mit Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche sieht sich Papst Franziskus derzeit sogar mit Rücktrittsforderungen aus dem Klerus konfrontiert. Zu entsprechenden Äusserungen eines früheren Vatikan-Botschafters wollte sich das Kirchenoberhaupt am Sonntag bei seinem Rückflug aus Irland nicht äussern. Für Empörung sorgte Franziskus überdies mit einem Plädoyer für die psychiatrische Behandlung homosexueller Kinder. Der deutsche Lesben- und Schwulenverband (LSVD) verurteilte die Äusserungen am Montag scharf.

Der Fall McCarrick

Beim Flug nach Rom wurde Franziskus auf den offenen Brief des früheren Vatikan-Botschafters in den USA, Erzbischof Carlo Maria Vigano, angesprochen. Dieser wirft dem Papst vor, die Missbrauchsvorwürfe gegen den damaligen US-Kardinal Theodore McCarrick fünf Jahr lang ignoriert und Strafmassnahmen gegen den Geistlichen aufgehoben zu haben. Dies sei geschehen, obwohl es gegen McCarrick Vorwürfe wegen «stark unmoralischen Verhaltens gegenüber Seminaristen und Priestern» gegeben habe. Vigano forderte daher die Abdankung des Papstes.

Die Tipps des Papstes für Eltern mit homosexuellen Kindern

Eine weitere Journalistenfrage während des Fluges lautete, was der Papst Eltern eines möglicherweise homosexuellen Kindes sagen würde. Er würde ihnen raten, «zu beten, nicht zu verurteilen, Gespräche zu führen, zu verstehen, dem Sohn oder der Tochter einen Platz zu geben», sagte Franziskus. Zugleich empfahl er eine psychiatrische Behandlung.

Wenn sich Homosexualität schon in der Kindheit zeige, «gibt es viel, das mit Psychiatrie gemacht werden kann, um zu sehen, wie die Dinge liegen», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche. Anders sehe es aus, «wenn es sich nach 20 Jahren zeigt». Der Papst riet überdies davon ab, in «Schweigen ein Gegenmittel» zu sehen. «Seinen Sohn oder seine Tochter mit homosexuellen Tendenzen zu ignorieren, ist ein Mangel an Väterlichkeit oder Mütterlichkeit», mahnte er.

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