In Athen ist es zu Turbulenzen in Zusammenhang mit den Hilfsgeldern gekommen, die eigentlich für die Versorgung von Migranten gezahlt wurden.
Dimitris Vitsas, Migrationsminister von Griechenland, spricht auf einer Pressekonferenz.
Dimitris Vitsas, Migrationsminister von Griechenland, spricht auf einer Pressekonferenz. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Athen bricht momentan eine Krise wegen den Hilfsgeldern für Migranten aus.
  • Immer wieder kam es zu Berichten über eine verschwenderische Verwaltung der Gelder.
  • Zudem soll es Fälle der Bereicherung von Funktionären durch Unterschlagung gegeben haben.

Im griechischen Migrationsministerium ist eine schwere Krise in Zusammenhang mit den Geldern ausgebrochen, die von der EU an Griechenland und Hilfsorganisationen für die Versorgung von Menschen in Registrierlager gezahlt wurden. Migrationsminister Dimitris Vitsas kündigte am Donnerstag an, er habe die Entlassung des Chefs der Abteilung für die Registrierung und der Aufnahmelager Griechenlands, Andreas Iliopoulos, in die Wege geleitet. Zudem will Vitsas juristisch gegen seinen bisherigen engen Mitarbeiter vorgehen. Dies sagte er der griechischen halbamtlichen Nachrichtenagentur ANA-MPA.

Am Donnerstag hatte der Chef dieser sogenannten Hotspots auf den Ostägäisinseln der Athener konservativen Zeitung «Philelefheros» gesagt, die Zeit, wo die Staatsanwälte sich einschalten müssen, sei gekommen. «Ich sage, die Kontrolle (der Gelder für die Lager) ist verloren gegangen. Zurzeit herrscht Chaos», sagte Iliopoulos.

Bislang keine Beweise

In den vergangenen Tagen hatte es in der griechischen und internationalen Presse immer wieder Berichte gegeben über eine verschwenderische Verwaltung der Gelder, die die griechischen Behörden von der EU erhalten haben. Zudem soll es Fälle der Bereicherung von Funktionären durch Unterschlagung gegeben haben. Beweise gab es aber bislang nicht.

Griechenland und zahlreiche Hilfsorganisationen haben bislang gut 1,6 Milliarden Euro Hilfe bekommen, um den Menschen in den Lagern ein einigermassen akzeptables Leben zu bieten. Vor allem auf Lesbos im Lager Moria und auf Samos und Chios sind die Bedingungen, unter denen die Migranten und Flüchtlinge leben, jedoch dramatisch.

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