Kreuzfahrtschiff hat in Passau Toilettenwasser in die Donau geleitet
Am beliebten Kreuzfahrthafen Passau hat ein Schiff Toilettenwasser ungefiltert in die Donau geleitet. Die Wasserschutzpolizei reagierte sofort.

Am frühen Mittwochmorgen kontrollierte die Wasserschutzpolizei ein Flusskreuzfahrtschiff nahe Passau. Denn die Beamten bemerkten einen starken Fäkalgeruch und auffällig trübes Abwasser.
So teilte es die Polizei laut der «Süddeutschen Zeitung» mit.
Bordkläranlage funktionierte nicht ordnungsgemäss
Ein Schnelltest bestätigte den Verdacht, da die Grenzwerte für Abwasser massiv überschritten wurden. Deshalb durften die Betreiber kein weiteres Schmutzwasser in die Donau leiten.
Das Auslassventil wurde daraufhin versperrt und versiegelt. Ursache für den Eklat war eine nicht ordnungsgemäss funktionierende Bordkläranlage.
Der Betreiber wurde dazu verpflichtet, das Abwasser an speziellen Anlegestellen abzupumpen und in kommunalen Kläranlagen zu entsorgen. Das Schiff konnte die Reise mit Passagieren und Crew fortsetzen, steht jedoch unter Beobachtung, wie die Polizei berichtet.
Ermittlungen und wiederholte Verstösse in Passau
Gegen die Verantwortlichen des Unternehmens wurde ein Strafverfahren eingeleitet, berichtet die Polizei weiter. Es handelt sich aber nicht um einen Einzelfall:
Schon im Mai war das Unternehmen mit ähnlichen Verstössen aufgefallen, wie der «Bürgerblick» schreibt. Die Behörden führen nämlich regelmässig Kontrollen durch, da jährlich über 3000 Schiffe in Passau anlegen.
Ein Grossteil davon besitzt Bordkläranlagen und darf gefiltertes Abwasser in die Donau ableiten. Funktioniert die Kläranlage aber nicht, droht ein Umweltproblem.
Moderne Technik gegen Umweltverschmutzung
Seit 2024 nutzt die Wasserschutzpolizei Passau moderne Schnelltests, die den Verschmutzungsgrad direkt vor der Einleitung ermitteln. So sagt es ein Sprecher gegenüber «BR».
Nur bei klaren Verdachtsfällen greifen die Beamten jedoch zum Testgerät. Bei voll besetzten Schiffen entstehen täglich 30 bis 40 Kubikmeter Abwasser.

Die Behörden betonen, dass die Entsorgung an Land dokumentiert werden muss. Wer dagegen verstösst, muss mit Geldstrafe und einem Ermittlungsverfahren rechnen.
Prüfung weiterer rechtlicher Schritte
Nach den jüngsten Fällen soll der Umwelt- und Tourismusstandort Passau unter verschärfte Beobachtung geraten.
Die Staatsanwaltschaft prüft weitere rechtliche Schritte, schreibt die «Süddeutsche Zeitung».