Serbien und Kosovo erzielen eine Einigung im Streit um Nummernschilder. Kosovo will Autofahrer mit serbischen Nummern nun doch nicht büssen.
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Josep Borrell. (Archivbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kosovo und Serbien erzielen unter EU-Vermittlung eine Einigung bei Nummernschildern.
  • Serbien will künftig keine Autonummern für kosovarische Städte mehr herausgeben.
  • Kosovo will wiederum auf eine Neuzulassung serbischer Kennzeichen verzichten.

Serbien und der Kosovo wollen laut dem EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell ihren erbitterten Streit über Autokennzeichen beilegen. Wie er am Mittwochabend mitteilte, haben sich die Unterhändler unter EU-Vermittlung auf «Massnahmen zur Vermeidung einer neuen Eskalation» geeinigt.

Der Kosovo wollte rund 10'000 Angehörige der serbischen Minderheit verpflichten, ihre serbischen Nummernschilder aufzugeben. Stattdessen sollten sie jene des Kosovos akzeptieren. Die Serben im Norden Kosovos erkennen die Autorität Pristinas allerdings nicht an. Der kosovarische Ministerpräsident Albin Kurti wollte eigentlich ab dieser Woche Bussgelder gegen Autofahrer mit serbischem Kennzeichen verhängen.

Kosovo und Serbien wollen weiterverhandeln

Bei Verhandlungen am Montag in Brüssel hatten Kurti und Serbiens Präsident Aleksandar Vucic den Streit noch nicht beigelegt. Für das Scheitern der Gespräche hatte Borrell beide Seiten verantwortlich gemacht. Er fügte hinzu, dass Vucic mit einem Kompromissvorschlag der EU einverstanden gewesen sei, Kurti dagegen nicht.

Wie Borrell am Mittwoch auf Twitter bekannt gab, hat Serbien nun zugesagt, keine eigenen Kennzeichen für kosovarische Städte mehr auszustellen. Der Kosovo wiederum will darauf verzichten, für Autos mit alten serbischen Kennzeichen eine Neuzulassung vorzuschreiben. Borrell kündigte an, beide Seiten in den kommenden Tagen erneut einzuladen, «um die nächsten Schritte zu besprechen».

Der Kosovo hatte im Jahr 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt. Bis heute wird das Land aber von Belgrad als abtrünniges Gebiet betrachtet. Beide Länder streben einen EU-Beitritt an.´

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