Das Deutsche Kinderhilfswerk sieht weiteren Verbesserungsbedarf beim Nichtraucherschutz für Kinder.
Ein Mann zündet sich eine Zigarette an
Ein Mann zündet sich eine Zigarette an - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Organisation dringt auch auf Rauchverbot in Autos bei mitfahrenden Kindern.

Das gelte sowohl für Schulen und Kindertageseinrichtungen als auch für die Kindertagespflege und Kinderspielplätze, wie die Kinderschutzorganisation am Dienstag in Berlin mitteilte. An diesen «zentralen Lebensorten von Kindern» müsse es umfassende Rauchverbote geben. Zudem schlägt das Deutsche Kinderhilfswerk eine Änderung der Strassenverkehrsordnung vor, um Kinder und Jugendliche auch in Autos vor den Gefahren des Passivrauchens zu schützen.

Brandenburg und Hamburg gewährleisten der Organisation zufolge im Bundesländervergleich den besten Nichtraucherschutz für Kinder in Schulen und Betreuungseinrichtungen. In beiden Bundesländern gelten die Rauchverbote ausnahmslos in Schulgebäuden und auf dem Schulgelände, bei Veranstaltungen und Festen ausserhalb der Schule sowie auf Ausflügen und Klassenfahrten. Das gilt analog auch für Kindertageseinrichtungen und in den Räumlichkeiten einer Tagespflegestelle. Zudem gibt es ein landesgesetzliches Rauchverbot auf Kinderspielplätzen im Freien.

«Die Bestimmungen zum Nichtraucherschutz für Kinder und Jugendliche in Deutschland sind ein Flickenteppich und entsprechen in kaum einem Bundesland den Standards, die nötig und möglich sind», kritisierte Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerks. Das sei «ein eklatanter Verstoss» gegen die UN-Kinderrechtskonvention, die das Recht von Kindern auf das erreichbare Höchstmass an Gesundheit anerkennt.

Vor allem braucht es laut Kinderhilfswerk ein Rauchverbot in Autos, wenn Kinder mitfahren. Rund eine Million Kinder in Deutschland sei Tabakrauch im Auto ausgesetzt. Die Organisation verwies auf Messungen des Deutschen Krebsforschungszentrums, wonach die Giftstoffbelastung durch Tabakrauch im Auto extrem hoch sei. Selbst bei leicht geöffnetem Fenster sei die Konzentration einiger toxischer Partikel teils fünfmal so hoch wie in einer durchschnittlichen Raucherkneipe. «Der Schutz von Kindern und Jugendlichen muss endlich gesetzlich abgesichert werden», forderte Hofmann.

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