Barcelona wird heute von Unabhängigkeitsaktivisten blockiert. Hintergrund ist eine entscheidende Kabinettssitzung.
Pro-Unabhängigkeits-Demonstranten gehen durch die Innenstadt.
Pro-Unabhängigkeits-Demonstranten gehen durch die Innenstadt Barcelonas. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen Blockaden von Pro-Unabhängigkeits-Aktivisten ist Barcelonas Verkehr lahmgelegt.
  • Separatisten sehen ein geplantes Regierungs-Treffen als Provokation.
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Vor einer Kabinettssitzung der spanischen Regierung in Barcelona haben Unabhängigkeitsaktivisten heute Freitagmorgen mehrere Strassen in Katalonien blockiert. Lahmgelegt waren nach Angaben der Verkehrsbehörden unter anderem die Autobahnen AP7 und A2, die den Nordosten Spaniens mit dem Nachbarland Frankreich und der Hauptstadt Madrid verbinden. Auch mehrere Zufahrtsstrassen nach Barcelona und einige Hauptverkehrsstrassen in der katalanischen Hauptstadt wurden von Demonstranten blockiert.

Die Kabinettssitzung findet am Vormittag unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. Viele militante Befürworter der Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien sehen darin eine Provokation des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez. Sie riefen neben den Strassenblockaden auch zu Demonstrationen auf.

Demonstration geplant

Das Komitee zur Verteidigung der Republik (CDR), das hinter den Strassenblockaden steht, hat auch zu Protesten vor dem Gebäude aufgerufen, in dem die Kabinettssitzung stattfinden soll. Die Katalanische Nationalversammlung (ANC) plant eine Blockade Barcelonas mit Fahrzeugen und am Abend eine Demonstration im Stadtzentrum.

Am Vorabend der umstrittenen Kabinettssitzung war Sánchez am Donnerstagabend mit dem katalanischen Regionalpräsidenten Quim Torra zusammengekommen. Beide bekundeten nach dem Treffen ihren Willen zum Dialog. Sie seien entschlossen, einen «effektiven Dialog» zu führen und einen Ausweg aus der Krise zu finden, kündigten Sánchez und Torra in einer gemeinsamen Erklärung an.

Der Streit um die Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens war im Oktober 2017 eskaliert, als der ehemalige Regionalpräsident Carles Puigdemont einen von der spanischen Justiz als illegal eingestuften Volksentscheid organisierte. Nach der Abstimmung rief die Regionalregierung einseitig Kataloniens Unabhängigkeit aus.

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