Katalonien: Hunderttausende demonstrieren für Unabhängigkeit

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Spanien,

In der Region Katalonien wird bald ein Urteil gegen zwölf Separatistenführer verkündet. Anhänger der Unabhängigkeit riefen zu einer Demonstration auf.

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Die Anliegen der Demonstranten sind klar: Auf einem Schild steht geschrieben «Katalonien ist nicht Spanien». - DPA

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Region Katalonien wird ein Urteil gegen zwölf Separatistenführer verkündet.
  • Anhänger der Unabhängigkeit riefen davor zu einem Protest auf.

In der Region Katalonien wird in Bälde ein mit Spannung erwartetes Urteil gegen zwölf Separatistenführer verkündet. Deshalb sind Anhänger der Unabhängigkeit zu einer Massenkundgebung auf die Strasse gegangen. Schon seit Mittwochnachmittag füllte sich die Plaça d'Espanya in Barcelona mit Demonstranten.

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Bereits am Mittag füllte sich die Plaça d'Espanya in Barcelona. - DPA

«Ziel Unabhängigkeit» prangte in grossen gelben Lettern auf dem Rondell in der Mitte des Platzes. Die städtische Polizei rechnete mit 600 000 Teilnehmern.

Katalonien feiert Nationalfeiertag «Diada»

In der wirtschaftsstarken Region Katalonien, wo etwa ein Sechstel der Einwohner Spaniens lebt, wird jedes Jahr am 11. September die «Diada» als Nationalfeiertag begangen.

An dem Tag wurde 1714 Barcelona von den Truppen des spanischen Königs Philipp V. erobert. Nachdem die Katalanen im Spanischen Erbfolgekrieg dessen Gegenspieler unterstützt hatten.

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Die Polizei in Katalonien rechnet mit 600'000 Teilnehmern. - Keystone

Katalonien verlor damit seine Selbstverwaltung. In Erinnerung an das Jahr begann die Demo am Mittwoch um 17.14 Uhr.

Die Regionalregierung hatte die Bevölkerung zu einer massiven Teilnahme aufgefordert. Regionalpräsident Quim Torra sagte am Mittwoch: Die Kundgebung sei ein Erfolg und die Unabhängigkeit stehe nun «im Zentrum des politischen Handelns».

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Quim Torra (M), Regionalpräsident von Katalonien, fordert die Freilassung der inhaftierten Politiker. - Keystone

Die separatistische Regierung der autonomen Region stützt sich nur auf eine schmale Mehrheit im Regionalparlament. Auch pro-spanische Parteien sind dort gut vertreten. Eine Volksabstimmung über eine Trennung vom Königreich Spanien ist nach spanischer Verfassung nicht zulässig.

Hauptangeklagten droht 25 Jahre Gefängnis

Am 1. Oktober 2017 organisierte die Region eigenmächtig ein Referendum. Einige der Verantwortlichen stehen jetzt in Madrid vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Rebellion, Aufruhr und Veruntreuung öffentlicher Mittel vor.

Für den Hauptangeklagten, den früheren Vize-Regionalpräsidenten Oriol Junqueras, fordert sie 25 Jahre Gefängnis. Der nach Belgien geflohene Ex-Regionalpräsident Carles Puigdemont ist von dem Verfahren nicht betroffen.

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