Karliczek fordert vollen Unterrichtsbetrieb nach den Sommerferien
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat die Bundesländer aufgerufen, nach den Sommerferien in allen Schulen trotz Corona-Massnahmen wieder vollen Unterrricht anzubieten.

Das Wichtigste in Kürze
- Schulen sollen notfalls Container aufstellen.
«Jede Schule in jedem Land muss sich ein Ziel setzen: Nach den Ferien muss überall ein strukturierter Unterricht angeboten werden - und zwar so, dass möglichst ein volles Schulprogramm gewährleistet ist. Wie auch immer», sagte Karliczek der «Rheinischen Post» (Samstagausgabe).
In der jetzigen Ausnahmesituation müssten alle Möglichkeiten für verlässlichen Unterricht mobilisiert werden, sagte die CDU-Politikerin. Die Sommerferien könnten die Schulen nutzen, mehr Raumkapazitäten zu schaffen, indem sie zum Beispiel Container aufstellten. Der Schulbetrieb müsse mit einer Mischung aus Präsenz- und Digitalunterricht wieder umfassend laufen.
Die Ministerin warnte vor einer Verschlimmerung der Chancenungleichheiten im Schulsystem durch den Corona-Shutdown. «Kinder, die zu Hause vielleicht nicht die richtige Unterstützung bekommen oder schlechte Lernbedingungen haben, brauchen sicherlich zusätzliche Unterstützung», sagte Karliczek. Dafür schlug sie den Einsatz von Lehramtsstudierenden an Schulen vor.
Die Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) hatte zuvor bereits gesagt, sie halte eine Rückkehr zum normalen Schulbetrieb in allen Bundesländern nach den Sommerferien für möglich. Zu Beginn kommender Woche ist demnach eine Beratung der Länderminister über die Aufhebung von Corona-Restriktionen im Schulbereich geplant.
Wegen der Corona-Pandemie waren die Schulen seit Mitte März bundesweit geschlossen. Seit Anfang Mai findet zwar wieder Präsenzunterricht statt, jedoch in stark eingeschränktem Umfang. Viele Kinder können nur tage- oder wochenweise in die Schule gehen.