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Kapitän Reisch muss in Italien 300'000 Euro Geldstrafe zahlen

Keystone-SDA
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Italien,

Der Kapitän des Rettungsschiffs «Eleonore» muss eine Busse von 300'000 Euro zahlen. Er fuhr mit geretteten Flüchtlingen in einen italienischen Hafen ein.

Claus-Peter Reisch
Kapitän Claus-Peter Reisch auf dem Deck des Rettungsschiffes «Eleonore». - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Rettungsschiff «Eleonore» rettete im August rund 100 Flüchtlinge.
  • Der Kapitän, Claus-Peter Reisch, wurde nun eine Busse von 300'000 Euro aufgebrummt.
  • Der Grund: Er war trotz eines Verbots in den sizilianischen Hafen Pozzallo eingelaufen.

Der deutsche Kapitän des Rettungsschiffes «Eleonore», Claus-Peter Reisch, muss laut den italienischen Behörden eine Busse von 300'000 Euro zahlen. Der Grund: Er war im August mit 100 Flüchtlingen an Bord trotz eines Verbots in den sizilianischen Hafen Pozzallo eingelaufen. Das Schiff wurde daraufhin beschlagnahmt und befindet sich nach wie vor auf Sizilien.

«Mir wurde auf Sizilien ein Bussgeld von sagenhaften 300'000 Euro aufgebrummt. Ich gehe dagegen vor, aber das ist alles sehr teuer», so Reisch auf Twitter. Er bat um Spenden zur Zahlung der Strafe.

Reisch in Berufungsverfahren in Malta freigesprochen

Der deutsche Kapitän war am Dienstag in Malta in einem Berufungsverfahren freigesprochen worden. Reisch hatte das Rettungsschiff «Lifeline» mit mehr als 230 Flüchtlingen im Juni 2018 in maltesische Gewässer gesteuert. Ihm war vorgeworfen worden, das Boot sei nicht richtig registriert gewesen. Er war in erster Instanz letztes Jahr zu einer Geldstrafe von 10'000 Euro verurteilt worden.

Eleonore
Das beschlagnahmte Rettungsschiff «Eleonore» der deutschen Hilfsorganisation Mission Lifeline, liegt in einem Hafen in Sizilien, im Vordergrund liegt ein Teil der 104 Rettungswesten der geretteten Migranten. - dpa-infocom GmbH

Drei NGO-Schiffe wurden in Italien beschlagnahmt. Neben der «Eleonore» in Pozzallo befinden sich zwei weitere Schiffe der italienischen Hilfsorganisation «Mediterranea Saving Humans» im sizilianischen Licata. Die Hilfsorganisationen verlangen die Schiffe zurück und brachten dagegen Klagen ein.

Die seit September amtierende zweite Regierung Conte hat sich von der Politik der «geschlossenen Häfen», die vom Vorgängerkabinett mit der rechtspopulistischen Lega betrieben wurde, abgewendet. Das sogenannte «Sicherheitspaket», das drakonische Strafen für NGO-Schiffe vorsieht, die ohne Genehmigung Flüchtlinge nach Italien bringen, wurde jedoch nicht abgeschafft. Die Regierung kündigte eine Änderung des Sicherheitspakets in den nächsten Monaten an.

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