Der österreichische Kanzler bemüht sich bei einem Israel-Besuch um neues Vertrauen wegen der rechten Koalitionspartei.
Kurz in Jerusalem.
Kurz in Jerusalem. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der österreichische Kanzler Kurz versucht das Verhältnis zu Israel zu verbessern.
  • Der Koalitionspartner FPÖ sorgte mit antisemitischen Äusserungen für Irritation.

Österreich steht nach Worten von Bundeskanzler Sebastian Kurz in der Pflicht, die Gräuel des Holocaust auch in Zukunft nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Bei einem Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem sagte Kurz am Sonntag: «Als Kanzler Österreichs muss ich feststellen, dass Österreich und die Österreicher eine schwere Bürde tragen, der schändlichen Verbrechen, die während der Schoah begangen wurden.»

Er bekräftigte: «Wir Österreicher wissen, dass wir für unsere eigene Geschichte verantwortlich sind.»

Kurz war am Samstagabend zu einem dreitägigen Besuch in Israel eingetroffen. Ziel ist unter anderem, die belasteten Beziehungen zu normalisieren. Israel boykottiert Minister der rechten Partei FPÖ, mit der Kurz in einer Koalition regiert. FPÖ-Politiker haben mit antisemitischen Äusserungen schon öfter für Empörung gesorgt.

Kurz unterzeichnete in Yad Vashem eine Vereinbarung, die den Zugang zu österreichischen Archiven für Holocaust-Forschung erleichtern soll. Ausserdem unterschrieb er ein Abkommen im Bereich der Lehrerfortbildung, wie der österreichische Botschafter Martin Weiss bei Twitter mitteilte.

In Yad Vashems Halle der Erinnerung entfachte Kurz das Mahnfeuer. Kurz traf auch österreichische Holocaust-Überlebende und lud sie zu einem Besuch in ihrer Heimat ein.

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