Nach der Lockerung der Transitbeschränkungen durch die EU ist der erste Zug mit zuvor sanktionierten Gütern in der russischen Exklave Kaliningrad eingetroffen.
Ukraine-Krieg Kaliningrad
Kaliningrad empfängt wieder Güter per Bahn. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Transitbeschränkungen für die russische Exklave Kaliningrad wurden aufgehoben.
  • Ein erster Zug brachte 60 Waggons mit Zement.
  • Litauen hatte den Transit von Gütern die auf der EU-Sanktionsliste stehen gestoppt.

«Der angekommene Zug besteht aus 60 Waggons mit Zement», teilte Dmitri Lyskow, der Pressesekretär des Kalingrader Gouverneurs Anton Alichanow mit. Kaliningrad liegt zwischen den EU-Ländern Polen und Litauen rund 500 Kilometer von Berlin, aber mehr als 1000 Kilometer von Moskau entfernt.

Litauen hatte im Juni den Transit von Gütern, die auf der EU-Sanktionsliste stehen, zwischen Kernrussland und Kaliningrad gestoppt - und damit schwere Spannungen ausgelöst. Moskau drohte mit «praktischen Gegenmassnahmen», sollte Litauen den Transit nicht wieder zulassen.

Litauen konsequent

Sogar der russisch-litauische Vertrag über die Grenzziehung wurde öffentlich in Frage gestellt. Die EU hatte daraufhin ihre Sanktionsregeln präzisiert. Russland darf demnach auf der Sanktionsliste stehende zivile Güter per Bahn ohne grosse Einschränkungen durch das EU-Land Litauen bringen. Untersagt sind nach dem Mitte Juli veröffentlichten Dokument allerdings weiterhin Strassentransporte von russischen Speditionen durch EU-Territorium. Zudem dürfen auch per Bahn keine Güter transportiert werden, die auch militärisch genutzt werden können.

Kremlsprecher Dmitri Peskow begrüsste die Entscheidung damals als Sieg des «gesunden Menschenverstands». Moskau werde aber darüber wachen, wie die Vereinbarung umgesetzt werde.

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