Europäische Mittelmeer-Länder verschränken ob der kommenden Flüchtlinge immer mehr die Arme. Luxemburgs Asselborn hat dazu eine andere Meinung.
Luxemburg-Aussenminister Asselborn sieht in den zuströmenden Migranten eine Chance.
Luxemburg-Aussenminister Asselborn sieht in den zuströmenden Migranten eine Chance. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Luxemburgs Asselborn kritisiert die EU-Immmigrationspolitik.
  • Für ihn ist die Immigration nur mit Akzeptanz beizukommen.

Der luxemburgische Aussenminister Jean Asselborn hat in der Migrationspolitik vor überzogenen Erwartungen an einen Schutz der EU-Aussengrenzen gewarnt. «Selbst wenn wir die stärkste Armee der Welt hätten, Europas Aussengrenzen zu sichern, das ist eine Sache der Unmöglichkeit», sagte er am Freitag dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2, «radioWelt am Morgen»). Eine krisenfeste Immigrationspolitik könne nur mit Solidarität funktionieren.

Resignation keine Lösung

Europa müsse auch weiterhin in der Lage sein, schutzbedürftige Menschen aufzunehmen, sagte Asselborn und verwies auf die Genfer Flüchtlingskonvention. Es gebe auch im Jahr 2018 Menschen auf der Welt, die politisch verfolgt würden. «Wenn einer an die Tür Europas klopft, dann kann er nicht einfach abgewiesen werden, er muss in eine Prozedur kommen», sagte er.

In der Frage der Solidarität sei seit 2015 zu wenig passiert. «Wenn 2018 oder 2019 wieder solche Flüchtlingswellen nach Europa kommen würden, wären wir anders gerüstet? Leider muss ich sagen, dass sich fundamental nichts geändert hat, weil wir es seit 2015 nicht fertiggebracht haben, die Solidarität und das Gemeinschaftliche zu konkretisieren», sagte er.

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