J.D. Vance spricht von Zugeständnissen – Experte widerspricht
Laut J.D. Vance habe Russland bereits grosse Zugeständnisse im Ukraine-Krieg gemacht. Bundeswehr-Experte Masala kritisiert die Aussagen als realitätsfern.

Politikwissenschaftler Carlo Masala von der Universität der Bundeswehr in München ist skeptisch nach den Aussagen von US-Vizepräsident J.D. Vance. Er sieht keine Anzeichen grosser Zugeständnisse Russlands bei den Friedensbemühungen in der Ukraine, wie er «Welt TV» gegenüber äussert.
Er kritisierte die Aussagen von J.D. Vance, der gegenüber dem US-Sender «NBC News» von erheblichen Zugeständnissen Russlands gesprochen hatte. Laut Masala entsprechen diese Darstellungen nicht der Realität.

Russland bestehe weiterhin auf den Donbass und lehne eine Stationierung von NATO-Truppen in der Ukraine strikt ab.
J.D. Vance war in Alaska nicht mit dabei
Masala betonte, dass der US-Vize bei den Gesprächen in Alaska nicht anwesend war. Daher fehle ihm die Vorstellung, woher Vance die Informationen über grosse Zugeständnisse Russlands beziehen könnte.
Masala sagte gegenüber «Welt TV»: «Alles, was wir nach diesen Gesprächen in Alaska erleben, ist halt genau nicht, dass Russland grosse Zugeständnisse gemacht hat.» Nach Masalas Beobachtung passiere genau das Gegenteil.
USA wieder auf Augenhöhe mit Russland
Der Politikwissenschaftler sieht demnach den Alaska-Gipfel als vollen Erfolg für Russland, das seine Position zu wahren scheint. Die Verhandlungen hätten keine Waffenruhe oder Sanktionserleichterungen gebracht, wie von manchen gehofft.
Masala kritisiert auch die Tatsache, dass Russland nun wieder auf Augenhöhe mit den USA verhandle. Das mindere den Druck auf europäische Interessen.