Italiens Wirtschaftswachstum stagniert im Sommer 2018
Eigentlich rechneten Experten mit einem Plus von 0,1 Prozent des italienischen BIP. Doch dieses stagnierte diesen Sommer.

Das Wichtigste in Kürze
- Zwischen Juli und September stagnierte die italienische Volkswirtschaft.
- Einfluss dürfte der Haushaltsstreit mit der Europäischen Union haben.
Die Wirtschaft des in den Fokus der Finanzmärkte gerückten EU-Staats Italien hat im Sommer überraschend stagniert. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) blieb zwischen Juli und September zum Vorquartal unverändert, wie das nationale Statistikamt Istat heute Dienstag mitteilte.
Experten hatten mit einem kleinen Plus von 0,1 Prozent in der drittgrössten Volkswirtschaft der Euro-Zone gerechnet. Im Frühjahr war noch ein Zuwachs von 0,2 Prozent verzeichnet worden.
Die populistische Regierung in Rom will das Wachstum unter anderem mit Steuersenkungen und höheren Sozialausgaben ankurbeln und nimmt dafür deutlich höhere Schulden in Kauf. Italiens Haushaltsentwurf wird von der EU-Kommission jedoch abgelehnt.
Der Streit schürte unter Anlegern Ängste vor einer neuen Schuldenkrise und hat zu einem Kurseinbruch bei italienischen Anleihen geführt. Dies sorgt für Druck auf die Banken, die heimische Staatstitel im Gesamtwert von rund 375 Milliarden Euro (427 Milliarden Franken) in ihren Büchern haben.