Seit nun mehr als 100 Tagen befindet sich der Häftling Alfredo Cospito im Hungerstreik. Im Jahr 2006 wurde er zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt.
Antonio Tajani
Laut dem italienischen Aussenminister Antonio Tajani würde der Hungerstreik nichts an der Haftanordnung ändern. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Alfredo Cospito wurde im Jahr 2006 zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt.
  • Der Häftling befindet sich nun seit mehr als 100 Tage im Hungerstreik.
  • An den Haftbedingungen werde sich jedoch nichts ändern.

Italiens Regierung will die Haftbedingungen für einen seit mehr als 100 Tagen im Hungerstreik befindlichen Häftling nicht erleichtern. Alfredo Cospito sei zwar wegen seines Gesundheitszustandes in eine Haftanstalt in Mailand verlegt worden. Aber an seiner Haftanordnung werde sich nichts ändern. Dies sagte Italiens Aussenminister Antonio Tajani am Dienstag in Rom bei einer wegen des Falls einberufenen Pressekonferenz.

Der Anarchist verbüsst eine langjährige Haftstrafe wegen eines Bombenanschlags auf eine Polizeiakademie 2006 und Schüssen auf einen Manager 2012. Ein Gericht in Turin stufte seine Taten als Terrorismus ein, weshalb für ihn erschwerte Haftbedingungen gelten. Also wie auch für Grössen der Mafia. Cospito will diese mit dem Hungerstreik erleichtern.

Zu Ausschreitungen und Zusammenstössen

Italienweit protestierten zuletzt Sympathisanten für Cospito, wobei es jüngst in Rom zu Ausschreitungen und Zusammenstössen mit der Polizei kam. Diese «Welle der Gewalt und des Vandalismus» habe bewiesen, dass zwischen dem Häftling und seinen Kumpanen draussen immer noch eine Verbindung bestehe und dass sich der Staat nicht davon einschüchtern lassen dürfe», sagte Justizminister Carlo Nordio.

Cospitos Gesundheitszustand werde maximal überwacht, aber der für seine Haftbedingungen geltende Artikel des Strafvollzugsgesetzes werde «nicht angefasst».

Innenminister Matteo Piantedosi sagte am Dienstag, es sei mit weiteren Protestaktionen zu rechen. Auch italienische Auslandsvertretungen und deren Diplomaten waren von Angriffen betroffen. Tajani nannte unter anderem den Brandanschlag auf das Auto eines Diplomaten in Berlin, Vandalismus am Generalkonsulat in Barcelona aber auch von Anarchisten organisierte Demonstrationen vor Botschaften wie in der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile.

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