Italiens Rechts-Parteien auf Abschlussevent in Rom: «Sind bereit!»

Das Wichtigste in Kürze
- Meloni und ihre Fratelli dürften laut allen Umfragen die stärkste Einzelpartei werden, dem Rechtsblock winkt die absolute Mehrheit im neuen Parlament.
Zur Koalition gehören noch die rechtspopulistische Lega von Ex-Innenminister Matteo Salvini, die konservative Forza Italia des früheren Regierungschefs Silvio Berlusconi und ein kleines Bündnis moderater Gruppen. Dass Meloni die Anführerin der Allianz ist, zeigte sich beim Event auf der Piazza del Popolo - Berlusconi und Salvini wirkten nur wie Statisten für die gebürtige Römerin.
Dabei hatte Salvini ähnlich wie Meloni mit rechten Parolen um sich geworfen, etwa vom harten Kampf gegen Kriminalität und Einwanderung bis hin zur Ablehnung von Familien mit homosexuellen Elternpaaren oder den Abgaben für den öffentlich-rechtlichen Rundfunksender Rai. Alle Redner attackierten die Sozialdemokraten und deren Mitte-Links-Bündnis, das laut Umfragen weit zurückliegt, scharf. Meloni schimpfte über eine «extremistische, zornige, gewalttätige Linke».
Für Aufsehen hatte davor ein Vorfall aus Mailand gesorgt. Dort war ein Regionalpolitiker der Fratelli gefilmt worden, wie er bei der Beerdigung eines früheren Rechtsextremen den sogenannten römischen Gruss zeigte, den aus dem Faschismus bekannten ausgestreckten Arm. Der Politiker ist der Bruder von Ignazio La Russa, dem Mitbegründer von Fratelli d'Italia. «Ich bin stinksauer», sagte dieser in einem TV-Interview, «und zwar wegen der Sache an sich, aber auch wegen der völlig übertriebenen Art und Weise, wie mit diesem Gruss umgegangen wird, den sich ein Toter gewünscht hat.» Lega-Chef Salvini bemerkte angesprochen auf den Vorfall: «Das hätte er sich sparen können.»