Vier Tage nach einem verheerenden Bootsunglück in Süditalien hat Staatspräsident Sergio Mattarella die Stadt Crotone besucht, wo in einer Sporthalle Dutzende Leichen der gestorbenen Migranten aufgebahrt waren.
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Sergio Mattarella. (Archiv) - keystone

Mattarella betete am Donnerstag für einige Minuten vor den Holzsärgen, wie auf Fotos zu sehen war. In der Stadt in der süditalienischen Region Kalabrien wurde er von Angehörigen, Einheimischen und Schaulustigen mit Applaus empfangen. Einige forderten «Gerechtigkeit»; in Italien wird heftig darüber diskutiert, ob bei den Such- und Rettungsmassnahmen in der Nacht auf Sonntag Fehler vonseiten der Behörden begangen wurden.

Mindestens 67 Menschen starben, als ihr Boot am frühen Sonntagmorgen kurz vor der Küste auseinanderbrach und sank. Unter den Toten waren auch mehr als ein Dutzend Kinder. Nach weiteren Leichen wird noch gesucht.

Rund 80 Menschen wurden gerettet. Einige von ihnen liegen in einem Krankenhaus in Crotone. Auch sie besuchte Mattarella.

Wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete, brachte der Staatspräsident den Kindern Spielsachen mit. Während seines Besuches bedankte er sich demnach zudem bei den Rettungskräften und dem medizinischen Personal.

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