Italiens Behörden melden immer mehr Überfahrten von Migranten und Flüchtlingen im zentralen Mittelmeer.
Flüchtlinge winken auf einem Holzboot um Hilfe.
Mittelmeer-Flüchtlinge winken auf einem Holzboot um Hilfe. - dpa

Die Küstenwache rückte am Freitag mit mehreren Schiffen aus, um drei Booten mit insgesamt mehr als 1000 Migranten vor der süditalienischen Küste zu helfen. Wie es in einer Mitteilung hiess, komme zudem ein Flugzeug zum Einsatz, der wegen der vielen Menschen «aussergewöhnlich komplex» sei. Zudem beteiligte sich ein Militärschiff an den Rettungseinsätzen.

Der Wetterbericht kündigte für das Wochenende starke Winde und zunehmend rauere See an. Am Freitagmorgen waren zunächst von einem Boot mit 500 Menschen an Bord Notrufe abgesetzt worden.

Die Küstenwache war zuletzt in die Kritik geraten, weil sie Ende Februar einem Boot mit mehr als 150 Migranten zunächst nicht zu Hilfe gekommen war. Das Holzboot kenterte vor der kalabrischen Küste, mindestens 72 Menschen starben. Die Behörde und die Regierung in Rom erklärten, dass sie in der Nacht des Unfalls zunächst nicht von einer Notsituation ausgegangen waren.

Ministerpräsidentin Giorgia Meloni erinnerte am Donnerstag nach einer Sitzung ihres Kabinetts in der Stadt Cutro, vor deren Strand das Schiff sank, dass die Küstenwache täglich Booten zu Hilfe komme. Vorwürfe, wonach jenen Migranten bewusst nicht geholfen wurde, wies sie zurück.

Italiens Innenministerium zählte in den vergangenen Tagen mehrere Tausend Bootsmigranten, die an den Küsten des Mittelmeerlandes oder auf der Insel Lampedusa ankamen. Stand Donnerstagabend wurden mehr als 15 800 Migranten registriert – in den Jahren 2021 und 2022 waren es zum Vergleichzeitraum jeweils knapp 6000 Menschen gewesen.

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