Italiener nach drei Jahrzehnten unschuldig im Gefängnis wieder frei

Vor 32 Jahren wurde ein Italiener zu lebenslanger Haft wegen Mordes verurteilt. Nun kommt er frei, die Tat hatte er nie begangen.

Das Wichtigste in Kürze

Ein Italiener kommt nach 32 Jahren unschuldig hinter Gittern frei.
Der Hirte war wegen eines dreifachen Mordes verurteilt worden.
Der Zeuge änderte damals auf Druck der Polizei die Aussage und belastete den Hirten.

Wegen eines dreifachen Mordes auf der italienischen Mittelmeerinsel Sardinien, den er nie begangen hatte, sass ein Schäfer mehr als drei Jahrzehnte unschuldig im Gefängnis – jetzt ist er wieder auf freiem Fuss. Ein Berufungsgericht sprach den heute 58 Jahre alten Beniamino Zuncheddu am Freitagabend in Rom von allen Vorwürfen frei.

Die Richter hoben die Verurteilung zu lebenslanger Haft auf, weil der Hirte «das Verbrechen nicht begangen hat». Zuncheddu sagte nach dem Freispruch: «Das ist das Ende eines Alptraums.»

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Der Schäfer war von einer früheren Instanz für schuldig befunden worden, im Januar 1991 in den Bergen Sardiniens drei andere Männer umgebracht zu haben: den Besitzer eines Bauernhofs, dessen Sohn und einen anderen Hirten. Grundlage dafür war die Aussage eines weiteren Mannes, der bei dem Überfall schwer verletzt worden war. Dieser hatte zunächst behauptet, den Angreifer nicht erkannt zu haben. Auf Druck der Polizei hatte er seine Aussage dann aber geändert und Zuncheddu belastet. Nun kehrte er zu seiner ursprünglichen Version zurück.

Der Freispruch wurde im Gerichtssaal von Familie und Freunden des Schäfers mit Applaus zur Kenntnis genommen. Es flossen aber auch Tränen. Zuncheddu sass wegen des Fehlurteils insgesamt mehr als 32 Jahre in Haft. Er soll nun eine Entschädigung bekommen.