Italien ist auf der Suche nach 30 Ex-Terroristen, um sie ins eigene Land zu holen und zur Rechenschaft zu ziehen.
Cesare Battisti (M), ehemaliger Linksterrorist aus Italien
Cesare Battisti (M), ehemaliger Linksterrorist aus Italien, war Fahndern in Bolivien ins Netz gegangen und wurde nun nach Italien ausgeliefert. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach Cesare Battisti will sich Italien um die Rückführung anderer Ex-Terroristen bemühen.
  • Darunter sind 27 Links- und drei Rechtsextremisten.
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Nach der Inhaftierung des seit 38 Jahren flüchtigen ehemaligen Linksextremisten Cesare Battisti will sich die italienische Regierung um die Heimführung anderer Ex-Terroristen bemühen, die im Ausland untergetaucht sind. Eine aktualisierte Liste von 30 flüchtigen italienischen Terroristen wurde vom Innenministerium in Rom erstellt.

Dabei handelt es sich um 27 Linksextremisten, drei weitere gehören der rechtsextremen Szene an, verlautete am Samstag aus dem Innenministerium. 14 Ex-Terroristen wurden in Frankreich lokalisiert. Die Regierung will die Zusammenarbeit jener Länder fordern, in denen sich die Flüchtigen aufhalten, in erster Linie die Kooperation Frankreichs.

Der französische Präsident Francois Mitterrand hatte 1985 allen reumütigen Terroristen aus Italien politisches Asyl angeboten. Er nannte sie «Aktivisten», denen Frankreich mit der Begründung Schutz anbot, dass Italiens Justiz unter dem Einfluss von Sondergesetzen zur Terrorismusbekämpfung keine fairen Prozesse garantiere. Bekannt wurde diese Politik als «Mitterrand-Doktrin». Sie zog in jener Zeit etwa 140 Extremisten aus Italien an. Viele von ihnen leben bis heute noch in Frankreich.

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